Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll nach dem Willen von Bündnis 90/Die Grünen alle Reiseveranstalter verpflichten, die Höhe der Kohlendioxid- und anderer klimawirksamer Emissionen, die bei einer Pauschalreise entstehen, in Reisebroschüren sowie im Internet gut sichtbar auszuweisen. In einem Antrag ( 16/9346) treten die Abgeordneten in diesem Zusammenhang für einheitliche Standards und Berechnungsgrundlagen ein, die für die Reiseveranstalter eine verpflichtende Vorgabe sein sollten. Sie beziehen sich dabei auf das Emissionsrechnungsmodell "Tremod", das den motorisieren Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Flugverkehr in Deutschland auch im Hinblick auf die Luftschadstoffemissionen abbildet. Das Tremod-Modell solle auch auf die Verkehrsmittel Fähre und Kreuzfahrtschiff ausgeweitet werden.
Darüber hinaus machen sich die Bündnisgrünen dafür stark, dass die Verbraucher in Informationskampagnen für die Problematik des Treibhauseffekts sensibilisiert werden. Sie verlangen ferner Bemühungen um eine europäische Initiative zur Abschaffung der Steuerbefreiung von Kerosin, um so die "versteckte Subventionierung" von Fernreisen zu beenden und den inländischen Tourismus zu stärken. Ebenso plädieren sie dafür, vor allem bei Flugreisen Instrumente verbindlich vorzuschreiben, die zur Treibhausgasminderung beitragen können. Schließlich solle sich die Regierung als Eigentümerin der Deutschen Bahn AG dafür einsetzen, dass die Bahn künftig ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen bezieht. Nach Darstellung der Fraktion verursacht der Tourismus etwa fünf Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen. Aufgrund des wachsenden touristischen Reiseverkehrs werde sich dieser Anteil weiter vergrößern.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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