Berlin: (hib/HLE) Fünf Prozent des deutschen Waldes sollen bis 2020 nicht mehr bewirtschaftet, sondern der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Dieser Wert sei ein ausgewogener Kompromiss zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Ansprüchen an den Wald und seine Leistungen, heißt es in der Antwort ( 16/10219) der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage ( 16/10134) der Linksfraktion zur Waldentwicklung. Die Bundesregierung weist aber darauf hin, dass die Größe der derzeit nicht bewirtschafteten Waldfläche nicht angegeben werden könne. Der Teil der Waldfläche, der nicht aufgrund eines rechtsförmlichen Aktes, sondern zum Beispiel aufgrund einer Eigentümerentscheidung einer natürlichen Entwicklung unterliege, sei statistisch nicht hinreichend erfassbar.
Die Regierung teilt mit, dass die Waldfläche in Deutschland insgesamt weiter zunehme. Die Bundeswaldinventur belege, dass die Waldfläche allein in den alten Ländern zwischen 1987 und 2002 um fast 54.000 Hektar zugenommen habe. Daher seien Programme gegen Entwaldung nicht erforderlich.
Die Bundesregierung weist zugleich auf die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes hin. Eine verarbeitungsnahe Versorgung mit Rohholz sei eine wichtige Grundlage für die deutsche Holzwirtschaft. Der gesamte Wirtschaftskomplex der auf dem Rohstoff Holz aufbauenden Wirtschaftszweige sei Basis für rund 1,2 Millionen Arbeitskräfte und einen Jahresumsatz von 160 Milliarden Euro besonders im ländlichen Raum. "Einer nachhaltigen Nutzung der Wälder wird daher auch in Zukunft eine große Bedeutung beigemessen", schreibt die Regierung.
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