Pressemeldung -
13.04.2005
Bundestagsabgeordnete von Begegnung mit dem
Staatspräsidenten der Republik Korea Roh Moo-hyun
beeindruckt
Nach einer Begegnung von Abgeordneten
des Deutschen Bundestages mit dem Präsidenten der Republik
Korea, S.E. Roh Moo-hyun, erklärt der Vorsitzende der
Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe Hartmut
Koschyk:
Während seines Staatsbesuchs in Deutschland hat der
Präsident der Republik Korea, S.E. Roh Moo-hyun, Abgeordnete
des Auswärtigen Ausschusses, des Ausschusses für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und der Deutsch-Koreanischen
Parlamentariergruppe zu einem festlichen Abendessen und einem
ausführlichen Meinungsaustausch eingeladen.
Den Prozess der deutschen und europäischen Einheit bezeichnete
Präsident Roh Moo-hyun dabei als Vorbild für die
koreanische Halbinsel und Nordostasien, wo sich Präsident Roh
Moo-hyun "eine Ordnung der Versöhnung und Integration“
wünscht. Besonders beeindruckt waren die Aussagen des
südkoreanischen Staatspräsidenten zur Aufarbeitung der
Vergangenheit in Deutschland. "Durch Wahrhaftigkeit und Mut", so
Präsident Roh Moo-hyun, "seine eigene beschämende
Vergangenheit aufrichtig anzuerkennen und aus tiefstem Herzen zu
bereuen und dies tatsächlich in die Tat umzusetzen, hat
Deutschland das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft
gewonnen."
In einer intensiven Diskussion mit den anwesenden Mitgliedern des
Deutschen Bundestages wurden mit Präsident Roh Moo-hyun die
Nuklearkrise auf der koreanischen Halbinsel, Koreas hervorragendes
Abschneiden bei der Pisa-Studie, aber auch die Beziehungen der
Republik Korea zu seinen chinesischen und japanischen Nachbarn
ausführlich erörtert. Präsident Roh Moo-hyun zeigte
dabei große Übereinstimmung mit der Entschließung
des Deutschen Bundestages vom Januar 2004 zur Fortentwicklung der
deutsch-koreanischen Beziehungen. Wie der Deutsche Bundestag so
wünscht sich auch Präsident Roh Moo-hyun eine gestaltende
Rolle der Europäischen Union nach einem sich abzeichnenden
Erfolg bei den 6-Parteien-Gesprächen zur Lösung der
Nuklearkrise auf der koreanischen Halbinsel. Präsident Roh
Moo-hyun hat einen sich aus den 6-Parteien-Gesprächen
entwickelnden permanenten multilateralen Dialogprozess in
Nordostasien angeregt, an dem auch die internationale Gemeinschaft
und insbesondere die Europäische Union beteiligt sein sollen.
In seiner im Januar 2004 verabschiedeten Korea-Entschließung
hatte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, "den
Teilnehmern der sog. 6er-Gespräche die guten Erfahrungen des
KSZE-Prozesses in Europa zu vermitteln und zur Überwindung der
gegenwärtigen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel einen
bereits in der Region diskutierten Prozess zu unterstützen,
der nicht nur auf die unmittelbare Lösung des Nuklearproblems
abzielt. Vertrauensbildung und Rüstungskontrolle, Wirtschafts-
und Energiethemen, innergesellschaftlicher Wandel, Menschenrechte
und ein breiter Dialog sowie ein Interessensausgleich sind ebenso
wesentliche Ziele. Die Bundesrepublik Deutschland könnte so
gemeinsam mit der Europäischen Union das regionale
Bemühungen um Sicherheit in Nordostasien dahingehend
unterstützen, dass die Demokratische Volksrepublik Korea ihre
Nuklearwaffenambitionen aufgibt, internationale Kontrollen wieder
zulässt und dafür mittel- bis langfristig international
eingebunden wird, Sicherheitsgarantien erhält und mit
effektiven Hilfsmaßnahmen zur Energieversorgung, zur
Verbesserung der humanitären Lage ihrer Bevölkerung und
zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes ausgestattet wird, die
dann langfristig auch in eine politische Öffnung des Landes
mündet."
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