Pressemeldung -
30.06.2005
Für Lösung im Westsahara-Konflikt
einsetzen
Eine Delegation der Demokratischen
Arabischen Republik Sahara unter der Leitung des
Parlamentspräsidenten Mahfoud Ali Beiba traf sich mit Rudolf
Kraus (CSU), dem Vorsitzenden des Ausschusses für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Ulrich Heinrich,
dem Afrika-Beauftragten der FDP Bundestagsfraktion. Begleitet wurde
Herr Beiba von Frau Aaicha Brahim, Vorsitzende des Auswärtigen
Ausschusses des Parlaments der Frente Polisario.
Die Delegation befand sich auf einer dreitägigen
Deutschlandreise, während der sie sich mit Vertretern der
Fraktionen des Bundestages traf, um für deutsche
Unterstützung für die Lösung des Konfliktes in
Westsahara zu werben.
Hamfoud Ali Beiba berichtete, dass sich seit dem Scheitern des
Baker-Plans und dem Rücktritt des UN-Sonderbeauftragten James
Baker im vergangenen Jahr die Lage in Westsahara zunehmend
verschlechtert habe. Die jüngsten Demonstrationen und darauf
folgenden Verhaftungen friedlicher Demonstranten durch die
marokkanische Polizei zeigten die Verschärfung der Situation.
Noch immer sind mehr als 50 Demonstranten in Haft.
Er betonte ausdrücklich, dass es für das sahrauische Volk
außerordentlich wichtig sei, eine Perspektive zu haben, die
eine baldige Lösung des Konflikts in Aussicht stellt.
Perspektivlosigkeit fördere Gewaltbereitschaft und stelle
somit eine große Bedrohung für einen friedlichen
Einigungsprozess dar.
Beiba appellierte an den Ausschussvorsitzenden, dass sich
Deutschland zusammen mit den Staaten der EU auf eine gemeinsame
Haltung einigen und die marokkanische Regierung zu einer
kompromissbereiten Linie drängen solle, um dem Leiden der
sahrauischen Bevölkerung ein Ende setzen zu können. Beiba
erbat deutsche Unterstützung im Kampf gegen die
Unterdrückung des sahrauischen Volkes und betonte, es sei
Aufgabe der Völkergemeinschaft, sich für die Einhaltung
der Menschenrechte in seinem Staat einzusetzen.
Rudolf Kraus stellte mit Bedauern fest, dass seit zwanzig Jahren
sahrauische Flüchtlinge in Lagern auf algerischem Boden leben.
Es sei Zeit, dass im Rahmen der Vereinten Nationen ein Konzept auf
der Grundlage der UN-Resolution 1495 erarbeitet werde, das eine
einvernehmliche Einigung der Konfliktparteien ermöglichen und
eine Perspektive für das sahrauische Volk eröffnen
kann.
Er wolle sich dafür einsetzen, dass sich Deutschland auch
weiterhin der Lösung dieses Konfliktes widmen werde.
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