Pressemeldung -
27.10.2005
Bundestagspräsident Lammert
unterstützt Orhan Pamuk
Heutigen Pressemeldungen ist zu entnehmen,
dass eine türkische Rechtsanwaltsvereinigung eine Anzeige
gegen den Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, Orhan
Pamuk erstattet hat. Der Vorwurf lautet, durch den Hinweis in einem
Interview mit einer deutschen Tageszeitung, dass das Militär
eine demokratische Entwicklung in der Türkei manchmal
verhindert habe, hätte Pamuk "das türkische Militär
erniedrigt".
Dazu erklärt Bundestagspräsident Dr.Lammert heute in
Berlin:
"Bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels,
einem der renommiertesten europäischen Kulturpreise, hat Orhan
Pamuk einmal mehr die Gelegenheit genutzt und ein eindrucksvolles
Plädoyer für die Aufnahme seines Heimatlandes Türkei
in die Europäische Union gehalten.
Den türkischen Behörden ist sicher bewußt, dass
kaum etwas geeigneter ist, dieses Plädoyer zu konterkarieren,
als diese Anzeige und die bereits erhobene Anklage der
Staatsanwaltschaft Instanbul, Pamuk habe mit der historisch
belegten Aussage, dass in der Türkei Hunderttausende Kurden
und Armenier umgebracht worden seien, "das Türkentum
erniedrigt".
Dieses Verfahren am 23. Dezember wird nicht nur in Deutschland,
sondern überall in der Europäischen Union sicher
aufmerksam verfolgt werden."
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