Der Ausschuss für Kultur und Medien hat sich in seiner gestrigen Sitzung über den konservatorischen Zustand der Nofretete und über die Umstände, wie die Büste aus Ägypten nach Deutschland gelangt ist, informiert. Dazu erklärt der Vorsitzende des Ausschusses, Hans-Joachim Otto:
„Die Nofretete ist von unschätzbarem Wert, sie gehört unbestritten zum Erbe der gesamten Menschheit. Sie zu erhalten, zu bewahren und ihre Schönheit den Menschen zugänglich zu machen, muss das Ziel unserer Politik sein.
Der Ausschuss für Kultur und Medien unterstützt deshalb die Haltung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, dem Schutz der schönsten Frau der Weltgeschichte unter konservatorischen Geschichtspunkten Priorität einzuräumen. Zunächst und vor allem muss sichergestellt sein, dass die Nofretete keinen unnötigen Risiken ausgesetzt wird. Ihrem fragilen Zustand ist Rechnung zu tragen, nachdem eine computertomographische Untersuchung ergeben hat, dass Kalksteinkern und Gipsauflagen nicht überall optimal verbunden sind und dünne Hohlräume existieren. Erschütterungen und Temperaturschwankungen sind demnach höchst gefährlich. Jedes Ansinnen, die Nofretete auszuleihen oder ihren Standort aus anderen Gründen zu verändern, muss unter diesen Gesichtspunkten nach rein fachlichen Gesichtspunkten geprüft werden.
An der Rechtmäßigkeit des Erwerbs der Nofretete bestanden im Ausschuss keine Zweifel. Ihr Weg von der Ausgrabungsstätte nach Berlin ist ausführlich dokumentiert und in allen Einzelheiten zu belegen. Auch die ägyptische Regierung hat die Rechtmäßigkeit des Übergangs der Büste in den Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nie infrage gestellt.“