Vom 25. bis 28. November 2008 diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Nichtregierungsorganisationen, von Regierungen und Parlamenten sowie rund 300 Jugendliche in Rio de Janeiro über verstärkte Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Ausbeutung. Zum Abschluss des Weltkongresses fassten die Teilnehmer ihre Forderungen zusammen.
Die Teilnehmer rufen unter anderem dazu auf, in den nächsten fünf Jahren unabhängige Institutionen zu schaffen, die sich für die Rechte von Kindern einsetzen. Zudem sollen Datenbanken mit Informationen über die Ausbeutung von Kindern aufgebaut werden. Zur effektiven Verbrechensbekämpfung sollen extraterritoriale Gerichtsbarkeiten eingerichtet werden.
Für die Kinderkommission des Deutschen Bundestages stand die Bekämpfung der Kinderpornografie in den neuen Medien (z. B. Internet und Handy) im Zentrum ihrer Gespräche und Forderungen. So müssen wirksamere Maßnahmen zur Identifizierung von Opfern und Tätern erfolgen. Neben der Verstärkung der Verbrechensverfolgung muss die Sperrung von Internetseiten mit kinderpornografischen Darstellungen beim Access-Provider ermöglicht werden. Außerdem muss die Versorgung der Opfer durch kompetente Fachkräfte sichergestellt werden.
Die Bekämpfung des weltweiten Kinderhandels war für die Kinderkommission ein weiterer Schwerpunkt. So erklärt der Abg. Jörn Wunderlich (DIE LINKE.) als Leiter der Delegation der Kinderkommission: „Der weltweite Kinderhandel kann ohne grenzüberschreitende Zusammenarbeit nicht gestoppt werden. Nur wenn alle Länder zusammenarbeiten ist eine effektive Verbrechensbekämpfung und Täterverfolgung möglich. Auch Deutschland hat noch Hausaufgaben zu erledigen, die auf der geplanten nationalen Nachfolgekonferenz am 25. und 26. März 2009 in Berlin zu besprechen sind.“