Anlässlich der heutigen öffentlichen Präsentation und Diskussion des Zukunftsreports „Individualisierte Medizin und Gesundheitssystem“ des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) erklärt die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Ulla Burchardt, im Namen des Ausschusses:
Just in time zwischen Deutschem Ärztetag und dem Beginn des dreitägigen Gesundheitsforums „Hauptstadtkongress 2009 Medizin und Gesundheit“ in Berlin stellt der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung die Ergebnisse des gesundheitspolitischen Zukunftsreports in einem öffentlichen Fachgespräch mit Vertretern aus Wissenschaft, Forschung, Gesundheitssystem und Politik zur Diskussion.
Der Zukunftsreport sieht gute Chancen, dass in zwei Jahrzehnten eine bessere Vorsorge, zielgenauere Therapie und Nachsorge zur Verbesserung des Gesundheitssystems führen könnten.
„Eine individualisierte Medizin setzt aber auf den mündigen Bürger und Patienten, der Willens und fähig zur Mitwirkung und Verhaltensänderung ist. Sie kann nur erfolgreich sein, wenn sie auch die individuelle psychosoziale Situation der Menschen in die Betreuung einbezieht“, erklärt Ulla Burchardt.
„Neue Tests und Diagnoseverfahren, die Speicherung und Verwendung ihrer Ergebnisse werfen aber auch neue Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit auf. Politik, Gesundheitswirtschaft, Ärzte und Versicherungen müssen hier frühzeitig die notwendigen Weichenstellungen, die organisatorischen und technischen Lösungen angehen“, so die Vorsitzende des Bildungs- und Forschungsausschusses.
„Es darf auch nicht sein, dass Menschen mit fragwürdigen Testangeboten, deren medizinischer Nutzen noch gar nicht geklärt ist, eine Frühdiagnose und Heilung verheißen werden, diese Angebote aber zur finanziellen und psychischen Belastung der Menschen führen können.“
Mit dem vorliegenden umfassenden und systematischen Überblick über die für eine individualisierte Medizin bedeutenden Entwicklungen in den Lebenswissenschaften sind die Mitglieder und Gremien des Deutschen Bundestages gut für die frühzeitige parlamentarische Befassung mit dem bedeutsamen forschungs- und gesundheitspolitischen Themenfeld gewappnet.