Anlässlich des laufenden Dreistufentest zu Kika-Online hat die Kinderkommission des Deutschen Bundestages eine Stellungnahme abgegeben und dem bestehenden Kika-Online-Angebot attestiert, dass es den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht.
Nach Auffassung der Kinderkommission kann das Angebot von Kika-Online durch seinen informativen, ausgewogenen Charakter und die differenzierte Darstellungsweise, die sowohl Kinder als auch Eltern anspricht, eine kritische Medien-Kompetenzvermittlung unterstützen. Das zusätzliche Angebot der Fernsehsender im Internet, die Ergänzung des TV-Kinderprogramms über die websites dürfen und sollten nicht allein den privaten Sendern überlassen werden, sondern auch ein Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein. Wichtig ist dabei für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, nicht-kommerzielle und werbefreie Angebote im Netz als „echte Alternative“ nutzen zu können.
Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages vertritt ein differenziertes Bild der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen: Sie sieht zum einen den zunehmenden Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen kritisch und weist ausdrücklich auf die Gefahren einer möglichen „Medienverwahrlosung“ hin. Andererseits erkennt die Kinderkommission ausdrücklich an, dass der heutige Alltag der Kinder und Jugendlichen wesentlich durch elektronische Medien geprägt wird. Die Kinderkommission wirbt daher für eine begrenzte und kritische Mediennutzung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen. Gleichzeitig ist der kritische Umgang gerade mit den neuen Medien eine wesentliche Kompetenz, die Kinder und Jugendliche lernen müssen. Dieser Kompetenzerwerb jedoch kann nur durch und in Begleitung von Medien stattfinden. In zunehmendem Maße hat der urteilssichere Zugang zu neuen Medien, insbesondere zum Internet, auch eine demokratische und partizipative Dimension. Demokratische Meinungsbildungsprozesse verlagern sich immer weiter in den virtuellen Raum. Auch die Beschaffung und kritische Bewertung von Informationen erfolgen immer häufiger im Zusammenhang mit dem World Wide Web. Kinder und Jugendliche werden mehr denn je früh gefordert. Steigende Verantwortlichkeit für die eigene Lebensführung, multikulturelle Lebens- und Lernzusammenhänge, wachsende Wahl- und Informationsmöglichkeiten erfordern Fähigkeiten, sich zu orientieren, zu unterscheiden und zu entscheiden.