Den Bekanntheitsgrad früherer Preisträger wie des Sängers Bob Gedolf, der ehemaligen UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson oder der mosambikanischen Bürgerrechtlerin Graca Machel haben der holländische Pater Francisco Van Der Hoff und die Pakistanerin Mukhtar Mai nicht. Doch mit der Überreichung der Nord-Süd-Preise an den Fair-Trade-Pionier und die Frauenrechtlerin will der Europarat das Engagement nicht so prominenter Persönlichkeiten für Demokratie und Solidarität in die Schlagzeilen rücken.. Seit 1995 würdigt der Straßburger Staatenbund mit den jeweils an einen Vertreter der Industrie- und der Entwicklungsländer vergebenen Auszeichnung den Einsatz für Bürgerrechte, Demokratie und Nord-Süd-Partnerschaft. Die Preise an den Holländer und die Pakistanerin überreichte dieser Tage bei einer Zeremonie in Lissabon der portugiesische Präsident Anibal Cavacao Silva.
Van der Hoff ist Gründer der Max-Havelaar-Stiftung, die gerechte Handelsbeziehungen zwischen den entwickelten Ländern und der Dritten Welt fördert. Der Pater arbeitet seit 1980 mit Kleinproduzenten von Kaffee in der mexikanischen Provinz Tehuantepec zusammen und hat dort eine Organisation ins Leben gerufen, die Handelsmechanismen ohne Einschaltung von Zwischenhändlern voranbringen will. Die Pakistanerin war Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Ein Gericht sprach Mukhtar Mai eine finanzielle Entschädigung zu. Mit diesem Geld baute sie in ihrem Dorf eine Schule und gründete eine Vereinigung zur Verteidigung von Frauenrechten.