Männer und Frauen sind unterschiedlich - das ist nicht neu und wird auch immer so bleiben. Dass Frauen im Vergleich zu Männern auf dem Arbeitsmarkt immer noch benachteiligt werden, ist auch nicht neu, soll aber nach dem Willen der Familienpolitikerinnen des Bundestages nicht mehr lange so sein.
Bei der Debatte zum Erfahrungsbericht der Bundesregierung zum Bundesgleichstellungsgesetz ( 16/3776) sowie zu einem angenommenen Antrag der Koalition ( 16/4558) und abgelehnten Anträgen der FDP-Fraktion ( 16/4385) und der Grünen ( 16/7739) herrschte weitgehende Einigkeit bei der Bewertung des Ist-Zustandes: Dieser ist nicht befriedigend. Noch immer sind zu wenige Frauen in Spitzenpositionen tätig, noch immer erhalten Frauen nur 77 Prozent des Männergehaltes und noch immer sind es vor allem Frauen, die in Teilzeit arbeiten. Unterschiedlich sind jedoch die Ansätze, mit denen das geändert werden soll. Für Eva Möllring (CDU/CSU) ist die Weiterbildung während der Familienphase ein entscheidender Schlüssel. Kirsten Tackmann (Die Linke) verlangte ein Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft, welches nach Ansicht von Caren Marks (SPD) derzeit jedoch nicht durchsetzbar ist. Die Abschaffung der Steuerklasse 5 forderte Ina Lenke (FDP), weil damit vor allem für Frauen ein geringes Nettogehalt verbunden sei. Irmingard Schewe-Gerigk (Bündnis 90/Die Grünen) forderte feste Quoten bei der Besetzung der Gremien des Bundes, was wiederum von der Union als nicht zielführend abgelehnt wird. So wurde zum Ende der Debatte wieder einmal deutlich: Es ist wohl noch ein weiter Weg zur Gleichstellung.