Ein Aktienindex beschreibt die Entwicklung der Aktienkurse in einem Marktsegment eines Aktienmarkts. Seine Kennzahl spiegelt die Wertänderungen von Aktien in einem bestimmten Zeitraum. Damit ist ein Aktienindex weder ein in der Wirklichkeit physisch existierender Marktwert noch ein handgreiflicher Vermögensgegenstand. Ein Aktienindex hat den Charakter einer abstrakt kalkulierten, aber repräsentativen Größe. Die wichtigsten Aktienindizes werden von Börsen, Banken oder Wirtschaftszeitungen zusammengestellt. Ihre nach statistischen Verfahren berechneten Kennzahlen werden laufend veröffentlicht - beim Deutschen Aktienindex Dax etwa geschieht dies seit dem 2. Januar 2006 sekündlich.
Der Dax (Deutscher Aktienindex) ist der wichtigste deutsche Aktienindex. Er fasst die Entwicklung der Aktienkurse der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse zusammen. Die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, die Frankfurter Wertpapierbörse und die Börsen-Zeitung führten den Dax am 11. Januar 1988 ein. Er sollte die anderen etablierten deutschen Aktienindizes nur ergänzen, hat sie aber inzwischen an Bekanntheit weit hinter sich gelassen und den Charakter eines offiziellen Leitindex des deutschen Aktienmarktes gewonnen.
Der Dow Jones Industrial Average - auch kurz Dow-Jones-Index genannt - ist einer von mehreren Aktienindizes, die von den Gründern der Zeitung Wall Street Journal und des Unternehmens Dow Jones, Charles Henry Dow und Edward David Jones, geschaffen wurden. Charles Dow stellte den Index zusammen, um die Entwicklung des amerikanischen Aktienmarktes zu messen. Der Dow-Jones-Index wurde zum ersten Mal am 26. Mai 1896 publiziert. Er bestand damals aus zwölf Aktienwerten. Damit gehört er zu den ältesten noch bestehende Aktien-indizes der USA. Heute setzt er sich aus 30 der größten US-Unternehmen zusammen.
Der Nikkei ist ein Aktienindex der Tokioter Börse. Er ist Asiens bedeutendster Aktienindex und wird seit 1971 täglich von der japanischen Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun berechnet. Einmal im Jahr wird entschieden, welche Unternehmen beim Nikkei-Index ausscheiden und neu aufgenommen werden. Auch wenn an der Tokioter Börse Aktien von über 2.200 japanischen und 31 ausländischen Unternehmen gehandelt werden, setzt sich der Nikkei nur aus 225 Aktienwerten zusammen.
Der Financial Times Stock Exchange Index (FTSE oder umgangssprachlich "Footsie") ist ein Aktienindex, der die hundert wichtigsten Aktien umfasst, die an der Börse in London gehandelt werden. Er wird von der FTSE-Group berechnet, die aus dem Zusammenschluss der Londoner Börse mit der "Financial Times" hervorgegangen ist.
Der Hang Seng Index (HSI) ist der führende Aktienindex in Hongkong. Er besteht aus 39 Unternehmen, die etwa 70 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der Aktienbörse Hongkons repräsentieren. Der HSI startete am 31. Juli 1964 mit einem Stand von 100 und notierte am 26. Oktober 2007 mit 30.405,22 Indexpunkten erstmals über 30.000 Punkten. Er wird von dem Unternehmen HSI Services Limited herausgegeben.
Der Nasdaq Composite ist der größte Aktienindex am Nasdaq Stock Market in New York. In ihm sind mehr als 3.000 Technologie-Unternehmen gelistet. Berechnet wird der Composite seit dem 5. Februar 1971 auf einer Basis von 100 Punkten. Am 10. März 2000 stieg er auf 5.132,52 Punkte und erreichte damit ein Allzeithoch. Dieser Indexstand markierte den Höhepunkt der Spekulationsblase im Technologiesektor ("Dotcom-Blase"). Die Talfahrt dauerte bis zum 9. Oktober 2002, als der Composite auf einen Schlussstand von 1.1143,11 Punkten fiel und damit gegenüber dem Allzeithoch 77,9 Prozent verloren hatte.
Daneben gibt es zahlreiche regional bedeutende Aktienindizes wie den RTS Index, der die wichtigsten 50 Unternehmenswerte der Moskauer Börse zusammenfasst. Außerdem den SENSEX 30, der bekannteste Aktienindex der Bombay Stock Exchange, oder den Shanghai Stock Exchange 180 der Börse in Schanghai, die beide aufgrund des Wirtschaftswachstums in Indien und China an Bedeutung gewinnen.