Terroristen brauchen Aufmerksamkeit: Wird nicht über Attentate oder Entführungen berichtet, misslingt ihr zentrales Anliegen, Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu verbreiten. Umgekehrt profitieren die Medien von spektakulären Geschichten, weil sie Einschaltquoten und Auflage garantieren. Soweit, so simpel.
Leider bietet Andreas Elters Buch "Propaganda der Tat" darüber hinaus keine weiteren Erkenntnisse, auch wenn der Klappentext ankündigt, der Medienwissenschaftler analysiere anhand "bisher unveröffentlichter Dokumente die Medienstrategie der RAF". Das zu lesen, wäre spannend gewesen. Statt dessen beschränkt sich Elter jedoch darauf, auf die "ewige Frage", was Terrorismus ist, einmal mehr keine Antwort zu finden und die viel erzählte Geschichte der Roten Armee Fraktion ein weiteres Mal auszubreiten. Die offerierten Elemente der RAF-Medienstrategie beschränken sich auf die Feststellung, deren Anschlagsziele seien nicht wahllos ausgesucht worden, sondern symbolischer Natur gewesen und die Gruppe habe sowohl intern als auch extern mit ihren Sympathisanten kommuniziert.
Propaganda der Tat. Die RAF und die Medien.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 2008; 288 S., 10 ¤