Zwei Journalisten machten sich daran, den weltweit größten Gaskonzern unter die Lupe zu nehmen. An ihrer fachlichen Qualität besteht kein Zweifel, wie ihre Reportagen für die Moskauer Zeitung "Kommersant" belegen. In ihrem aktuellen Buch analysieren Panjuschkin und Sygar die besondere Rolle von Gazprom in Russland.
Ausführlich beschreiben sie die Intrigen während der Privatisierung der Gasindustrie. Die Macht Gazproms als "Staat im Staat" ging einher mit der Ernennung des früheren Vorstands Wiktor Tschernomyrdin zum Ministerpräsidenten. Aber erst unter der Präsident Putin verstärkte sich die Bedeutung der Energieträger. Gas ist eine politische Waffe, betonen die Autoren immer wieder. Allerdings ist es nicht Putins Schuld, dass China, Indien und die westlichen Industrienationen mit ihrem enormen Verbrauch die Gas- und Öl-Preise hochtrieben. Detailliert berichten die Journalisten über die Diskussionen in Bezug auf den Bau der Ostsee- Pipeline und das Interesse der deutschen Wirtschaft an russischen Energieträgern. Insgesamt sorgen sie so für eine Menge interessanten Lesestoff.
Gazprom. Das Geschäft mit der Macht.
Droemer Verlag, München 2008; 304 S., 16,95 ¤