Deutschland will den den Schutz gefährdeter Tiere und Pflanzen weiter verstärken und die Biodiversität fördern. Bereits im November 2007 hatte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) eine "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" vorgelegt. Die entsprechende Unterrichtung der Bundesregierung ( 16/7082) wurde am 6. März vom Bundestag an den Umweltausschuss überwiesen.
Darin ist unter anderem vorgesehen, dass sich bis zum Jahr 2020 auf zwei Prozent der Fläche Deutschlands wieder Wildnis entwickeln soll. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch der Anteil der Wälder, die nicht forstwirtschaftlich genutzt werden, von einem auf jetzt fünf Prozent der Waldfläche steigen. In ihrer Unterrichtung erklärt die Bundesregierung, dass Deutschland bis 2010 über ein System vernetzter Biotope verfügen soll. In dem über 100 Seiten starken Bericht werden die ökonomischen und ökologischen Gründe für die Erhaltung der biologischen Vielfalt aufgeführt und konkrete Ziele zum Schutz der Biodiversität genannt. Zudem werden darin auch eine Reihe so genannter Leuchtturmprojekte aufgeführt wie beispielsweise die Erhaltung eines "Grünen Bandes" entlang des ehemaligen Grenzstreifens oder ein Projekt für die Wiederansiedlung des Europäischen Störs.
Deutschland wird vom 19. bis 30. Mai Gastgeber der 9. UN-Naturschutzkonferenz in Bonn sein. Dort wollen 189 Länder Maßnahmen beschließen, um den rapiden Verlust an Artenvielfalt bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Wichtigstes Instrument dafür ist die 1992 beschlossene Konvention über die biologische Vielfalt.