FREIZEIT
Das etwas andere Konzept bei »Sportspaß Hamburg«
Jedes Wochenende steht ein Turnier auf dem Programm. Mit dem privaten Pkw fahren sie von Sportplatz zu Sportplatz, schlagen sich die freien Samstage um die Ohren. Und mittwochabends steht nach einem langen Arbeitstag noch Training auf dem Programm. Freizeitsport heißt für viele Menschen auch immer Freizeitstress. Um nach dem Büro noch eine Runde kicken zu können, ist oft die Mitgliedschaft im örtlichen Fußballverein nötig.
Das Problem: Selbst viele kleine Sportvereine sind in Ligen eingeteilt, messen sich mit der Konkurrenz -Sport nur zum Vergnügen, ganz ohne Erfolgsdruck, scheint es nicht so häufig zu geben. In dieses System will sich ein Verein in Hamburg nicht einordnen. Der "Sportspaß Hamburg" sieht sich als Alternative zu traditionellen Angeboten und möchte seinen Mitgliedern Sport und Spiel ohne Leistungsdruck ermöglichen. Die aktuellen Entwicklungen geben dem Konzept Recht. Nach eigenen Angaben ist der Verein mit 43.500 Mitgliedern bundesweit der größte dieser Art. Im März wurde eine neue Sportspaß-Anlage eröffnet und eine breite Palette von 1.300 Sport-, Tanz- und Entspannungsangeboten gehört zum Angebot der Initiative.
Was ist also das Rezept in der Hansestadt? In fünf eigenen Anlagen und den Sportstätten der Stadt Hamburg können Menschen Sport treiben, ohne an Wettkämpfen teilnehmen zu müssen und sich einem Training zu verpflichten. Ob Step-Aerobic, Ballett, Yoga, Badminton oder Salsa-Kurs, alles ist frei wählbar, unterteilt wird lediglich in verschiedene Anfänger- und Fortgeschrittenen-Gruppen. Eine Organisation in Sparten und Abteilungen gibt es nicht.
Genau darin bestand auch die Gründungsidee des gemeinnützigen Vereins. 1977 wollten einige Hamburger auch nach der Schulzeit noch ungezwungen Sport treiben - nicht im Verein und auch nicht mit Wettkämpfen. Bis heute haben sie daher ein Netz aus verschiedenen Sportstätten und Angeboten geschaffen. Genutzt werden dabei am häufigsten die Schulsporthallen von Hamburg. Aber auch eigene Anlagen wurden gegründet, zu diesen gehören fast immer Fitnessstudios. Die Kurse können Erwachsene mit einem monatlichen Beitrag von 8,25 Euro besuchen, Kinder zahlen neben der Aufnahmegebühr von 10 Euro rund die Hälfte.