Die Grünen wollen das deutsche Wissenschaftssystem attraktiver gestalten. Wegen des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an Forschern müsse der Nachwuchsförderung ein höherer Stellenwert eingeräumt werden, schreiben sie in einem Antrag ( 16/9104).
Konkret fordern sie die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den Ländern die strukturellen und finanziellen Bedingungen für Promotionen zu verbessern und mehr Promotionsstellen und Graduiertenkollegs zu schaffen. Auch die Fachhochschulen müssten verstärkt für die Nachwuchsqualifizierung gewonnen und gemeinsame Teams mit den Universitäten zur Betreuung von Promotionen eingerichtet werden.
Ausbauen wollen die Grünen auch das System der so genannten Juniorprofessuren und fordern klare Bedingungen für die weitere Karrierplanung der Nachwuchswissenschaftler. Bund und Länder sollten in der zweiten Stufe des Hochschulpaktes 2020 Anreize für die weitere Entwicklung der Juniorprofessur setzen. Diese war 2002 mit der fünften Novelle des Hochschulrahmengesetzes eingeführt worden, um jungen Wissenschaftlern mit herausragender Promotion ohne die bisher übliche Habilitation direkt unabhängige Forschung und Lehre an Hochschulen zu ermöglichen.
Die Grünen verweisen in ihrer Antragbegründung auf den "Bundesbericht zur Förderung des Wissenschaftliches Nachwuchses" ( 16/8941). Der bemängele die schlechte Planbarkeit von Karrierewegen und sicheren Beschäftigungsmöglickeiten. Vor allem für Frauen sei die Situation in der Wissenschaft mangelhaft. Zudem seien die deutschen Hochschulen zu stark national ausgerichtet und der personelle Austausch zwischen öffentlich finanzierter und privatwirtschaftlicher Forschung zu gering.