Den einen gilt sie als Schimpfwort, andere - wie der US-Historiker Jonathan Zeitlin - bezeichnen sie als "das größte und bis heute wichtigste globale Phänomen". Drei Wellen der Amerikanisierung hat Harm G. Schröter ausgemacht: in den 20er-, den 50er- und 60er-Jahren sowie seit Ende der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Professor für Geschichte an der Universität von Bergen hat den Export des "american way of life" in den Rest der Welt, vor allem nach Europa und nach Fernost, nachgezeichnet: in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur. Und wie um zu verdeutlich, welche tiefgriefende Spuren der Transfer von Werten und Verhaltensweisen hinterlassen hat, wählte er den englischsprachigen Titel "Winners and Losers" für sein faktenreiches Buch.
Ganz der Wissenschaft verpflichtet, hat Schröter seine "kurze Geschichte der Amerikanisierung" abseits ideologischer Aufgeregtheiten zu Papier gebracht. Seine Antwort auf die Frage, ob die Welt durch die Amerikanisierung mehr gewonnen oder verloren hat, fällt nüchtern und überwiegend freundlich aus; schließlich sei sie das Ergebnis einer "freiwilligen Übernahme".
Winners und Losers. Eine kurze Geschichte der Amerikanisierung.
Verlag C.H. Beck, München 2008; 139 S., 11,95 ¤