Klaus Riegert, CDU/CSU
Für rund 27 Millionen in Vereinen organisierte Bürgerinnen und Bürger und Millionen nicht organisierte Freizeitsportler ist Sport eine vitale Ressource zur Erhaltung und Gewinnung von Leistungskraft. Zahlen sind immer nur ein Teil der Betrachtung. Übergewicht und Bewegungsmangel nehmen rapide zu. Zu viele Menschen konsumieren Sport, statt selbst aktiv zu werden.
Wir nennen uns ein sportbegeistertes Land, sind aber kein Volk in Bewegung. Bei der Förderung der Vereine fragen wir nach den Kosten, nicht nach dem Nutzen. Ein Euro Sportförderung spart mindestens zwei Euro im Gesundheitsbereich. Wir fordern mehr Eigenverantwortung, behindern durch bürokratische Gängelei nahezu jegliche Beweglichkeit. Wir preisen den Sportplatz um die Ecke und wohnortnahes Sporttreiben, schaffen gleichzeitig Immissionsschutzverordnungen, die dies gar nicht zulassen. Wir wollen mehr Kinder, empfinden aber Kinderlärm beim sportlichen Wettkampf als störend. Statt die Ressourcen des Sports als Prävention zu nutzen, wollen wir durch Gesetz festlegen, wer sich wann wie und wo zu welchen Kosten zu bewegen hat. Solange wir so wenig geistige Mobilität an den Tag legen und an eingefahrenen Strukturen festhalten, solange werden wir die vitale Ressource Sport nicht umfassend nutzen.
Wir müssen Spaß und Freude an Sport und Bewegung wecken, unsere Vereine stärken und Sport in Vielfalt ermöglichen. Sport ist der Gesundheitsmotor Nummer eins. Wer Mittel für den Sport kürzt, dem wird spätestens in einigen Jahren die Rechnung von den Krankenkassen präsentiert.
Mens sana in corpore sano ist aktueller denn je. Menschen, für die Sport eine vitale Ressource ist, sind körperlich und geistig fit. Äußere Bedingungen und innere Einstellungen müssen sich ändern, damit Sport eine vitale Ressource bleibt, vor allem aber für noch mehr Menschen wird.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 6. Juni 2006
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