Doch verschwunden sind sie nicht, all jene Schreibgeräte, die jemand mal Entschleunigungsgeräte genannt hat, weil sie zwingen, erst zu denken und dann zu Papier zu bringen. An manchen Orten liegen sie aus ganz pragmatischen Gründen zur Benutzung bereit. Eine Unterschrift ist noch immer der Beweis von Anwesenheit und ein Ausdruck von Persönlichkeit. Auch wenn es längst die elektronische Signatur gibt.
Und zum Glück ist auch der König der Schreibgeräte, der Füllfederhalter, nicht verschwunden. Er hat in den Sechzigerjahren den Siegeszug des Kugelschreibers überstanden, er wird weiterhin verschenkt und gekauft und eignet sich als diskretes Statussymbol. Hingegen wird der Emporkömmling Kugelschreiber zu gern als preiswerte Werbefläche genutzt, nur selten noch gibt es die edlen Stücke mit kunstvoll eingraviertem Namen.
Natürlich ist eine ergometrisch perfekte Tastatur mit Infrarotschnittstelle etwas Tolles. Aber nichts, absolut nichts geht über den Bleistift Faber Mongol Nummer 2. Oder wird man jemals mit den Tasten eines Handys eine Idee skizzieren können?
Text: Kathrin Gerlof
Fotos: studio kohlmeier