"Wer die Standards setzt, dominiert den Markt." Diese Erkenntnis, nachzulesen in einem Antrag von Union und SPD ( 16/5602 ) zugunsten offener Standards für digitale Dokumente, hat sich der Bundestag am 5. Juli zu eigen gemacht. Gegen die Stimmen von Linken und Bündnisgrünen nahm er bei Enthaltung der FDP den Antrag in der von der Koalition im Wirtschaftsausschuss selbst geänderten Fassung ( 16/5927 ) an. Ein erfolgreiches Beispiel für einen offenen Standard ist der im Internet gebräuchliche HTML-Standard.
In dem Antrag heißt es, zurzeit werde bei digitalen Dokumente noch weitgehend auf herstellerabhängige, nicht öffentlich dokumentierte Formate zurückgegriffen. Für Deutschland mit seiner mittelständischen Softwarebranche sei ein ungehinderter Zugang zu offenen Standards unverzichtbar. Der Austausch von Dokumenten und Daten zwischen Behörden, Unternehmen und Bürgern müsse ohne technische Hindernisse möglich sein. Das Parlament forderte die Bundesregierung auf, das Bewusstsein von Verwaltung, Wirtschaft und Bürgern für international akzeptierte, offene Dokumentenstandards zu fördern und diese im eigenen Geschäftsbereich möglichst auch einzusetzen.