Die Bundesregierung soll zusammen mit den Ländern die bereits eingeleitete Förderung von Geistes- und Sozialwissenschaften intensivieren. Einen entsprechenden Antrag von CDU/CSU und SPD ( 16/4161 ) nahm der Bundestag am 5. Juli auf Empfehlung des Forschungsausschusses ( 16/5931 ) an. Gleichzeitig lehnte er Anträge der drei Oppositionsfraktionen ab ( 16/4153 , 16/4154 , 16/4406 ).
Koalition und Opposition begrüßten 2007 als "Jahr der Geisteswissenschaften". Wegen Haushaltskürzungen und dem Profilbildungswettbewerb der Hochschulen stünden geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer unter besonderem Leistungsdruck, schreibt die Koalition. Im Hochschulpakt und im Exzellenzwettbewerb sollten die Interessen der Geisteswissenschaften daher besonders berücksichtigt werden.
Wie Union und SPD, so forderte auch die FDP die Regierung dazu auf, kleine Fächer zu stärken. Außerdem solle die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen gefördert werden. Auch die Linksfraktion betonte, dass die Fächer, die keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen hätten, unterstützt werden müssten. Besonders die Lehre müsse bei Maßnahmen von Bund und Ländern berücksichtigt werden. Auf die Lehre sollte sich die Regierung auch nach dem Willen der Bündnisgrünen konzentrieren. Dafür forderten sie eine eigene Exzellenzinitiative. Wenn Bundesmittel vergeben würden, solle auch darauf geachtet werden, dass Stellen geschlechtergerecht besetzt werden.
SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen bedauerten, dass es nicht zu einem interfraktionellen Antrag gekommen war. Die Linke machte dafür die Union verantwortlich. Die CDU/CSU erklärte, dass der Antrag der Linken kaum "anschlussfähig" sei. Auch der Antrag der Grünen sei nicht in allem unterstützenswert.