Das internationale Tribunal zur Aufarbeitung der Verbrechen der Roten Khmer in Kambodscha ist einen großen Schritt vorangekommen. Bis Mitte Februar sind über 500 Klagen von ehemaligen Opfern bei dem Gerichtshof in Phnom Penh eingegangen. Mehrere Nichtregierungsorganisationen wollen erreichen, dass die Opfer als Nebenkläger zugelassen werden. Obwohl das internationale Tribunal seit Juli 2006 tätig ist, sind die ersten Klagen erst im Oktober eingegangen. Ein Sprecher des Tribunals führte dies auf die intensive Aufklärungsarbeit von Mitarbeitern des Gerichtshofes in allen Provinzen Kambodschas zurück. Zahlreiche frühere Opfer des Terrorregimes hätten zum ersten Mal von der Möglichkeit gehört, ihre Rechte einklagen zu können. Robert Petit, einer der Hauptankläger, sagte, die Informationen der Opfer könnten entscheidend für den Erfolg des Tribunals sein. Zurzeit sind fünf hochrangige Rote Khmer wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.
Während der Herrschaft der Roten Khmer kamen zwischen 1975 und 1979 fast zwei Millionen Menschen ums Leben.