KINDERGELD
Weniger Nachwuchs und geringere Ausgaben
Für immer weniger Kinder wird immer weniger Kindergeld gezahlt. Während in diesem Jahr für 18,3 Millionen Kinder 34,1 Milliarden Euro ausgegeben werden, haben 2007 noch 18,7 Millionen Kinder 34,7 Milliarden Euro erhalten. 2006 gab der Staat für 18,9 Millionen 34,9 Milliarden Euro aus. Diese Zahlen nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/10004) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 16/9846).
Zugenommen hat dagegen die Zahl der Kinder, für die sich der steuerliche Kinderfreibetrag günstiger auswirkt als das Kindergeld. Waren es 2006 noch 2,9 Millionen, so stieg diese Zahl im vergangenen Jahr auf 3,1 Millionen und in diesem Jahr auf 3,2 Millionen Kinder. Nach der steuerlichen Grundtabelle ist das Kindergeld für das erste Kind bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 32.827 Euro günstiger als der Kinderfreibetrag, für das zweite Kind bis zu 38.635 Euro. Wird nach der Splittingtabelle für Verheiratete besteuert, lohnt sich das Kindergeld für das erste Kind bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 62.816 Euro. Für das zweite Kind liegt diese Grenze laut Regierung bei 68.624 Euro und für das dritte Kind bei 74.4332 Euro. Derzeit hätten 2.077.819 Kinder Anspruch auf Kindergeld, das für das erste bis dritte Kind monatlich 154 Euro beträgt und vom vierten Kind an jeweils 179 Euro. Die Opposition hat inzwischen die Anregung aus der Unionsfraktion, das Kindergeld gestaffelt zugunsten von Familien mit mehreren Kindern zu erhöhen, als unzureichend und ungerecht kritisiert. Die FDP will zunächst auf 170 Euro, später auf 200 Euro auftstocken, Die Linke fordert sofort 200 Euro. Die Grünen treten für "kindgerechte Regelsätze" ein. Auch die SPD ist gegen eine stärkere Erhöhung ab dem dritten Kind.