"Schon wieder eine Einführung in die Geschichte des Dritten Reichs?", mag man denken. Was soll daran neu sein? Zunächst einmal, dass sie fast durchweg von Historikern konzipiert und geschrieben wurde, die noch am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen. Dass sagt natürlich nichts über die Qualität des Buches aus. Macht aber neugierig, ob jede Generation, ihre Geschichte der NS-Zeit auch wirklich neu schreibt, wie es die beiden Herausgeber versprechen. Und in der Tat verlassen die zwischen 35 und 55 Jahre alten Historiker ausgetretene Forschungs- und Lehrbuchpfade. Sie verzichten auf eine chronologisch durchdeklinierte Ereignisgeschichte und konzentrieren sich auf bekannte, aber neu beackerte Themenfelder wie "Der ,Führer' und seine Partei" und machen mit Beiträgen wie "Forschen für Volk und ‚Führer'" oder "Die Gleichschaltung der Wörter" mit neuen Sujets und Sichtweisen vertraut.
Trotz der sehr vielschichtigen Ansätze ergibt sich letztlich ein klar konturiertes Bild der NS-Geschichte, das sich dank der gut ausgewählten Lektüreempfehlungen noch weiter schärfen lässt.
Das "Dritte Reich". Eine Einführung.
Pantheon Verlag, München 2008; 400 S., 14,95 ¤