Auch mit 80 Jahren hat Noam Chomsky nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Noch immer gelten seine Schriften denen als politische Evangelien, die in den USA als "liberal" gelten. Die "New York Times" feiert Chomsky denn auch als "bedeutendsten lebenden Intellektuellen". Obwohl er sich bereits als Linguist einen Namen gemacht hatte, berühmt wurde Chomsky erst durch seine Teilnahme an den Protesten gegen den Vietnam-Krieg. Seitdem gehört er zu den radikalsten Kritikern der Außen- und Innenpolitik seines Landes. Es war daher keine Überraschung, als er sich 2003 gegen den Irak-Krieg aussprach. Von den Medien hält der Professor am "Massachusetts Institute of Technology" nicht viel. Seiner Ansicht nach sind sie Instrumente in den Händen einer Oberschicht, die ein demokratisches System vortäuschen sollen.
Es mag sein, dass Chomskys Kampf für Gerechtigkeit naiv und aussichtslos erscheint. Tatsächlich unternimmt er alles ihm Mögliche, um sich für eine bessere Welt zu engagieren. Denn Intellektuelle hätten die Verantwortung, "die Wahrheit zu sagen und Lügen aufzudecken". Noam Chomskys kontroverse Schriften sollte jeder politisch Interessierte kennen.
Die Verantwortlichkeit der Intellektuellen. Zentrale Schriften zur Politik.
Verlag Antje Kunstmann, München 2008; 462 S., 24,90 ¤