Churchill war erst 23 Jahre alt, als er beschloss, am Kreuzzug des Empire gegen die Rebellion des Mahdi Mohammed Ahmed im Sudan teilzunehmen. Der Oberbefehlshaber der britischen Truppen war "not amused", schließlich hatte sich der Kavallerie-Leutnant bereits als begabter und kompetenter Berichterstatter einen Namen gemacht. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der künftige Premierminister und Literatur-Nobelpreisträger bereits drei Kriege überlebt und drei Bücher geschrieben, von denen sich das letzte kritisch mit dem britischen Afghanistan-Feldzug auseinandersetzte.
In seinem Vorwort bezeichnet Georg Brunold den Widerstand des Mahdi als Geburtsstunde des politischen Islam. Immerhin hatten die Aufständischen Großbritannien den Dschihad erklärt. Dabei sei die Märtyrer- armee von Anfang an gegen die mit Maschinengewehren bewaffnete britische Expeditionsarmee chancenlos gewesen. Allein in der Schlacht von Omdurman tötete die Supermacht innerhalb von fünf Stunden fast 10.000 Einheimische. Das erstmals auf Deutsch erschienene Buch Churchills über den islamischen Aufstand ist so aktuell wie vor hundert Jahren und ausdrücklich zur Lektüre empfohlen.
Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi.
Eichborn Verlag, Frankfurt/M. 2008; 480 S., 34 ¤