KOSOVO
Truppenabzug ist für den Jahreswechsel angekündigt
Vor zehn Jahren begann der Einsatz der Nato im Kosovo, jetzt plant die Allianz, einen Teil ihrer Truppen abzuziehen. Wie die Verteidigungsminister der Nato am 11. Juni in Brüssel beschlossen, soll die Kfor-Truppe auf rund 10.000 Soldaten verkleinert werden. Derzeit sind knapp 14.000 Soldaten aus mehr als 30 Ländern im Kosovo stationiert. Auch ein Teil der 2.200 deutschen Soldaten wird damit wohl seinen Dienst im Kosovo beenden. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) kündigte an, eine "angemessene Zahl deutscher Soldatinnen und Soldaten" abzuziehen.
Diese Reduzierung auf eine "rein abschreckende Präsenz" sei möglich, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit, "weil die internationale Gemeinschaft mit ihrem Einsatz so erfolgreich ist".
Laut Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer soll der Abzug bis Ende dieses Jahres erfolgen. Genaue Zahlen nannte er nicht. Der Umfang des Abzugs hänge auch davon ab, wie sich die Sicherheitslage entwickele.
Nach der Unabhängigkeitserklärung der Zwei-Millionen-Einwohner-Republik am 17. Februar 2008 hatte die Nato entschieden, im Kosovo zu bleiben. Wie de Hoop Scheffer verweis auch Jung in Brüssel darauf, dass mittlerweile die EU-Rechtsstaatsmission Eulex und die Kosovo Security Force einsatzfähig seien.
1999 hatte die Nato rund drei Monate Luftangriffe auf Serbien geflogen, um Übergriffe der damaligen jugoslawischen Armee auf die albanische Bevölkerung des Kosovo zu beenden. Anschließend wurde die Kfor im Land stationiert und ein UN-Protektorat errichtet.