Schuldenberater Peter Z. wirkt etwas ungehalten. "Also, meine Damen, wie bereite ich ein warmes Abendessen für 10 Euro vor?" Vorsichtig hebt Madeleine S. den Finger: "Also, ich gehe zum Marktleiter meines Discounters und frage nach abgelaufenem Beluga Kaviar und Wagyu Kobebeef". Der Seminarleiter runzelt die Stirn - verzweifelt. Schon seit drei Wochen läuft sein Kurs "Raus aus dem Haushaltstief". Acht Stunden täglich sollen dort, mit Förderung des Sozialamtes und in Partnerschaft mit einem TV-Sender, zwei Großaktionärinnen, drei Gattinen von Investmentbankern und zwei Millionenerbinnen lernen, wie man in Zeiten der Krise einen Hartz-IV-Haushalt führt: Gemeinsam schneiden sie Sonderangebote aus, lernen wie man einen Fahrkartenautomaten im ÖPNV bedient oder wo man am besten Pfandflaschen sammeln kann. Denn wer - wie diese Damen jetzt sagen - von 500 bis 600 Euro monatlich leben muss, braucht Hilfe und Solidarität. Harte Schicksalsschläge mussten sie bereits hinnehmen: Die Nerzmäntel wurden zu Rheumadecken umgearbeitet, die Pferde des Gestüts für die Wurstproduktion zum Abdecker geführt und im mondänen Chalet in St. Moritz kampieren jetzt Backpacker. Trotzdem ist Peter Z. pessimistisch, glaubt nicht mehr, dass die Ladys es noch schaffen werden, auf kleinem Fuß zu leben.
Nachdem auch Spendenboxen in den Unternehmen der Damen keinen müden Euro einbrachten, hat Peter Z. die rettende Idee. Sie kam ihm, als eine seiner Schülerinnen morgens in ihrem Geländewagen vorfuhr: Richtig, diese Damen sind ein Fall für Wendelin W., ehemaliger Chef eines prominenten Autokonzerns. Nur der schwäbische Sparfuchs und Chefsanierer, seit vergangener Woche ohne Autos und Arbeit, kann ihnen noch helfen. Und zwar mit seiner neuen Stiftung: Denn sie soll, so der Wunsch von W., sozialen Zwecken dienen.