Den Erhalt einer hohen Lebensqualität in dünn besiedelten ländlichen Gebieten will das Land Brandenburg mit dem Aufbau sogenannter Servicestationen sichern. Mit der Einrichtung von Servicestationen sollen ausreichend Angebote für Versorgung, Transport sowie Kommunikation und Freizeit unter einem Dach geboten werden. Die Servicestationen sollten öffentliche und auch private Angebote vor Ort bündeln, sagte Projektentwicklerin Silke Schmidtmann von der Technischen Universität Berlin am 22. Juli in Potsdam. Neben der Organisation von Fahrten oder ärztlichen Sprechstunden sei auch die Versorgung mit Lebensmitteln denkbar. "Die Einrichtungen könnten lebendige Mittelpunkte in Orten mit 500, aber auch mit 5.000 Einwohnern sein", sagte Schmidtmann.
Das Land Brandenburg und der "Verein der Freunde des Deutsch-Polnischen Nationalparks Unteres Odertal" streiten weiter über die Entwicklung des Nationalparks. Das Land will noch 2009 Maßnahmen umsetzen, damit sich die Landschaft ohne jegliche Nutzungseinflüsse auf natürliche Weise entwickeln kann. Der Förderverein, größter Flächeneigentümer in der Nationalparkregion, hat angekündigt, dagegen zu klagen. Das Umweltministerium Brandenburg mutmaßt, dass der Verein auf landwirtschaftliche Nutzung und Pachteinnahmen abziele. Das Odertal-Projekt wurde bereits von 2000 bis 2006 im Streit mit dem Förderverein ausgesetzt und konnte erst nach einem gerichtlichen Vergleich fortgesetzt werden.
Eine Online-Petition gegen private Seen in Ostdeutschland ist gescheitert, soll aber als normale schriftliche Petition weiterlaufen. Mindestens 50.000 Online-Unterschriften müssen zusammenkommen, damit sich der Bundestag mit einem Thema befasst - vier Tage vor Ablauf der Frist waren es nur 5.400. Der BUND befürchtet den Verkauf von 15.000 Hektar Wasserfläche an Privatpersonen, will den Bundestag zu einem Moratorium beim Verkauf von Seen bewegen und so den allgemeinen Zugang zu den Gewässern sichern. Ziel ist eine Gesetzesänderung, die eine kostenlose Übertragung der Seen an Gemeinden, Städte, Kreise oder Bundesländer möglich machen soll.
Peter Hauk, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg, hat die Bedeutung ländlicher Alltagskultur hervorgehoben. "Geschichte und Brauchtum helfen dabei, sich mit der Heimat zu identifizieren. Das ist Kultur, wie sie in den Städten keiner mehr kennt", sagte Hauk. In Baden-Württemberg soll eine "Kulturkonzeption Ländlicher Raum" künftig die Highlights eines Jahres zusammenführen und zugänglich machen. Nach den Worten Hauks bietet das Landleben viele Vorteile: "Arbeit bei soliden, zukunftsfähigen Unternehmen, ein funktionierendes, breit angelegtes Freizeitprogramm und das Miteinander."