Berlin: (hib/BOB) Der Anteil der extremen Armut in den Entwicklungsländern ist in den 90er Jahren bis zum Beginn des neuen Jahrtausends von 27,9 Prozent auf 21,3 Prozent zurückgegangen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 15/5202) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/5153) mit. Inwieweit dieser Rückgang auch auf veränderte Konsumgewohnheiten in Industrieländern und die Wirkungen des fairen Handels zurückgeführt werden können, sei aufgrund der Vielzahl wichtiger Einflussfaktoren für die Entwicklung der Armut statistisch nicht seriös zu erheben.
Auf die Frage der Liberalen, wie es zu beurteilen ist, dass zu Beginn dieses Jahres 87 Prozent der Deutschen noch nie etwas von den Millenniums-Entwicklungszielen gehört hätten, erwidert die Regierung, das Umfrageergebnis bestätige die Auffassung, dass das Verständnis der deutschen Öffentlichkeit für die weltweite Armutsbekämpfung und die Herausforderungen aus der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen durch Bildungs- und Informationsarbeit vertieft werden muss. Der Start der offiziellen Kampagne werde wesentlich dazu beitragen, dass der Anteil der Menschen, denen die Millenniums-Ziele ein Begriff sind, noch im Laufe dieses Jahres steigen wird. Im Übrigen müsse berücksichtigt werden, dass die Diskussion um die Millenniums-Entwicklungsziele noch jung ist. Der in Deutschland erhobene Wert liege im oberen Mittelfeld, deutlich vor Ländern wie beispielsweise Frankreich und Großbritannien, wo 96 Prozent bzw. 92 Prozent noch nie etwas von diesen Zielen gehört hätten.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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