Berlin: (hib/TEP) Nach einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) kann der Klimawandel in Zukunft vermehrt zu Konflikten führen. Das geht aus einer Unterrichtung der Bundesregierung ( 16/11600) zum Hauptgutachten "Welt im Wandel - Sicherheitsrisiko Klimawandel" des WBGU aus dem Jahr 2007 hervor. Wenn der Klimawandel ungebremst voranschreite, könne dies die internationale Sicherheit vor bisher unbekannte Bedrohungen stellen. Der WBGU fordert deshalb, "dass zeitgemäße Sicherheitspolitik mit Umwelt und Entwicklungspolitik verknüpft werden muss".
Die Wissenschaftler prognostizieren, dass die Zahl schwacher und fragiler Staaten zunehme, die Entwicklung der Weltwirtschaft geschwächt werde und Verteilungskonflikte häufiger auftreten könnten. Bei "ungebremstem Klimawandel" rechnet der WBGU bereits im Zeitraum 2025 bis 2040 mit "klimainduzierten Sicherheitsrisiken". "Ausschließlich klimainduzierte Kriege" seien allerdings unwahrscheinlich, heißt es in der Unterrichtung. Als ein Beispiel für klimabedingte Konflikte nennt die Unterrichtung die "Wirkungszusammenhänge zwischen Wasserverfügbarkeit und Konflikten um Wasser". Bereits heute ist laut WBGU ein Drittel der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen, rund 1,1 Milliarden Menschen hätten keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser.
Außerdem drohe durch den Klimawandel in einigen Regionen ein Rückgang der Agrarproduktionen und damit einhergehend ein Rückgang der Nahrungsmittelproduktion. Dies betreffe vor allem Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum. Besonders betroffen seien demnach Afrika, die kleineren Inselstaaten im Pazifik und dicht bevölkerte Flussmündungen in Asien.
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