Berlin: (hib/SKE) Experten haben während einer Anhörung des Tourismusausschusses am Mittwochnachmittag die tourismuspolitischen Leitlinien der Bundesregierung ( 16/11594) grundsätzlich begrüßt. Einige Vertreter mahnten einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr sowie ein flexibleres Arbeitsrecht als notwendige Verbesserungen an.
"Die mittelständischen Unternehmen, zu denen das Gastgewerbe gehört, dürfen in der Wirtschaftskrise nicht im Regen stehen gelassen werden", sagte Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Das Gastgewerbe werde hart getroffen, nicht nur den großen Firmen müsse geholfen werden. Er vermisste in den Leitlinien Vorgaben, wie beispielsweise mit den Problemfeldern fehlende Auszubildende und mangelnde Ausbildungsreife umgegangen werden könnte. Mathias Feige, Professor am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr, machte auf die angespannte Lage des Arbeitsmarktes insbesondere in Ostdeutschland aufmerksam. Dass viele junge Menschen in den Westen abwanderten, treffe die Tourismusbranche hart. Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland, kritisierte, die Leitlinien seien "sehr allgemein gehalten". Wichtig sei vor allem, Barrieren abzubauen. Ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz erleichtere die Reise für Senioren und Familien, dazu trage es zum Klimaschutz bei. Auch Johann Kreiter, Vorsitzender der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle, mahnte an, für Barrierefreiheit "muss noch einiges getan werden". Im Internet gebe es wenig Angebote für Behinderte, das Verkehrsnetz sei nicht ausreichend und Personal in Urlaubsorten, das die Menschen unterstützen könne, sei nicht immer vorhanden. Axel Welge vom Deutschen Städtetag betonte, neben einer guten Infrastruktur sei für Städte auch eine gesunde Lebensqualität wichtig. Lärmschutz und Schadstoffreduzierung machten die Städte für Touristen attraktiver.
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