Berlin: (hib/BOB/JOH) Das
Partei-Sponsoring soll nach Auffassung der Linksfraktion untersagt
werden. In einem entsprechenden Antrag (
17/892) fordern die Abgeordneten die
Bundesregierung auf, einen Entwurf zur Änderung des
Parteiengesetzes einzubringen. Unter anderem solle eine Definition
des Sponsoring eingeführt werden, ”die diese Art von
Unterstützung scharf von Spenden unterscheidet und deutlich
macht, dass Sponsoring eine Geschäftsbeziehung begründet,
die politische Arbeit kommerzialisiert und demokratische Regeln des
Zugang zu Politik sowie zu Politikerinnen und Politikern durch
wirtschaftliche ersetzt“, erläutern die Abgeordneten.
Bei den Änderungen sei zu berücksichtigen, dass
Geschäftsbeziehungen, wie sie das Sponsoring darstellten,
grundsätzlich die Grenzen zwischen Parteien, Personen und
Institutionen des Staates verwischen würden.
Die Linksfraktion erklärt zudem, freiwillige Vereinbarungen
der Parteien seien ”kein wirksames Mittel“, um der
vorrangigen Beeinflussung von Lobbyverbänden und der
Wirtschaft auf Entscheidungsprozesse in der Politik
entgegenzuwirken. Die jüngsten Veröffentlichungen
über Geldforderungen für Gespräche mit dem
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen
Rüttgers sowie seinem sächsischen Kollegen Stanislaw
Tillich (beide CDU) und die Einnahme von Geldern für
Stände auf Parteitagen der CDU hätten eine
Gesetzeslücke offenbart, die dringend geschlossen werden
müsse, argumentiert die Fraktion.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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