Der UNWTO-Generalsekretär fügte warnend hinzu: ”Der Trend kann sich wieder umkehren.“ Sorgen bereite ihm in diesem Zusammenhang erstens, dass das beginnende Wirtschaftswachstum ohne Zunahme bei der Zahl der Arbeitsplätze bleiben könne. Zweitens gebe es in einigen Ländern, etwa in Großbritannien, Bestrebungen, das Haushaltsdefizit mit Einnahmen aus Steuern auf touristische Angebote zu stopfen. Beides sei der Erholung in der Branche abträglich, hob Rifai hervor.
Bei Gästen aus dem Ausland prognostiziert die UNWTO nach einem Verlust von 4,3 Prozent auf 880 Millionen im Jahr 2009 für das laufende Jahr ein weltweites Wachstum von drei bis vier Prozent. In Europa soll das Wachstum dieser so genannten internationalen Ankünfte im laufenden Jahr bei 1 bis 3 Prozent liegen.
Der Ausschussvorsitzende Klaus Brähmig (CDU) und die tourismuspolitischen Sprecher aller Fraktionen bekräftigten, dass in der Tourismuswirtschaft ”ein Silberstreif am Horizont“ zu erkennen sei. Sie sagten Rifai ihre Kooperationsbereitschaft zu.
Rifai ist seit Januar gewählter Generalsekretär der UNWTO. Der Jordanier bekleidete dieses Amt zuvor neun Monate kommissarisch. Die UNWTO ist mit rund 100 Mitarbeitern die kleinste Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie hat ihren Sitz in Spaniens Hauptstadt Madrid. Rifai ist der erste UNWTO-Generalsekretär, der einen Tourismusausschuss des Bundestages besucht hat. Im Oktober will sich das Bundestagsgremium in Madrid über die Reform der UN-Organisation informieren.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michaela Hoffmann, Michael Klein,
Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz, Monika Pilath, Helmut
Stoltenberg, Alexander Weinlein