Berlin: (hib/HLE/BOB) Die deutsche Marine plant die Beschaffung zahlreicher neuer Schiffe. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 17/2686) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion ( 17/2522) mitteilt, soll ein dritter Einsatzgruppenversorger mit dem Namen ”Bonn“ 2012 in Dienst gestellt werden. Außerdem sollen zwei U-Boote der Klasse 212A in den Jahren 2012 und 2013 in Dienst gestellt werden. Die Übernahme von vier Fregatten der Klasse F 125 sei für die Jahre 2016 bis 2019 vorgesehen. Außerdem habe die Marine die Beschaffung von sechs Korvetten und zwei Doppelhüllenbetriebsstofftankern in Aussicht genommen. Mit der Beschaffung der Korvetten sei frühestens ab 2015 und der Tanker ab 2017 zu rechnen.
Die Bundesregierung weist darauf hin, dass das Auftragsvolumen des deutschen Marineschiffbaus von rund 2 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 1 Milliarde Euro im vergangenen Jahr zurückgegangen sei. Dabei sei der Unterwasserbereich noch besser ausgelastet als der Überwasserschiffbau. Eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit der deutschen maritimen Industrie könnte dazu führen, dass künftiger Bedarf auf dem europäischen oder weltweiten Markt gedeckt werden müsse. ”Es bestünde das Risiko, dass aufgrund von Exportbeschränkungen anderer Lieferländer kritische Technologien nicht oder nur bedingt zur Verfügung stehen könnten und Fähigkeitsforderungen der Marine deshalb nur noch eingeschränkt realisiert werden könnten“, heißt es in der Antwort. Eine nationale wehrtechnische Industriebasis bilde jedoch eine Voraussetzung für die glaubwürdige Sicherheitspolitik Deutschlands.
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