Berlin: (hib/MPI/CHE) Die Fraktion Die
Linke will die Wehrdisziplinarordnung ändern. Sie hat einen
Gesetzentwurf (
17/572) vorgelegt, der darauf abzielt, dem
Bundesverteidigungsminister die Möglichkeit zu nehmen,
Einfluss auf die Besetzung der Wehrdisziplinarsenate am
Bundesverwaltungsgericht zu nehmen. Im Einzelnen sieht der Entwurf
vor, das entsprechende Bestimmungsrecht des Bundesjustizministers
für die Wehrdienstsenate zu streichen. Damit, führen die
Abgeordneten aus, verlöre auch die Ressortvereinbarung
zwischen Justiz- und Verteidigungsministerium ihre gesetzliche
Grundlage, die dem Verteidigungsminister ein Veto-Recht bei der
Besetzung der Wehrdienstsenate einräumt.
Die Linksparlamentarier verweisen darauf, dass der
Verteidigungsminister im Mai 2009 sein Veto eingelegt habe, weshalb
ein Richter nicht Mitglied des zweiten Wehrdienstsenats des
Bundesverwaltungsgerichtes geworden sei. Aus Sicht der Fraktion ist
die Norm ”schwerlich mit dem angestrebten Richterbild des
Grundgesetzes“ zu vereinbaren. Dieses sei geprägt von
einer wahrhaft unabhängig entscheidenden Richterschaft.
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