Berlin: (hib/KTK/HIL) Die Finanzierungslücke beim geplanten Forschungsreaktor Iter soll aus dem europäischen Haushalt gedeckt werden. Das gab die Bundesregierung in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Forschung am Mittwochvormittag bekannt.
In dem geplanten Reaktor, der in internationaler Zusammenarbeit im französischen Cadarache gebaut werden soll, soll die Energieerzeugung durch Kernfusion erforscht werden. An dem Projekt sind neben der Europäischen Union auch weitere Staaten wie China, Japan, die USA und Russland beteiligt.
In den vergangenen Wochen seien ”erhebliche Kostensteigerungen“ bei dem Projekt bekannt geworden, sagte die Bundesregierung. Der Anteil der Europäer sei von 2,7 Milliarden Euro auf jetzt voraussichtlich 7,2 Milliarden Euro gestiegen. Auf Drängen der Bundesregierung sei deshalb eine Task Force auf EU-Ebene eingerichtet worden, die unter anderem Vorschläge zur Finanzierung vorlegen solle. Die EU-Kommission sei außerdem aufgefordert worden, Vorschläge zu Kosteneinsparungen und zur Finanzierung der Mehrkosten aus dem EU-Haushalt vorzulegen. Die Europäische Kommission werde innerhalb von vier Wochen einen Finanzierungsvorschlag vorlegen, erklärte die Bundesregierung.
Auch beim Management von Iter sollen Veränderungen vorgenommen werden. Die Bundesregierung hat eine grundlegende Neuausrichtung der Kostensteuerung europäischer Forschungsprojekte gefordert. Die Gesamtkosten für den Forschungsreaktor sollen künftig begrenzt werden; Mehrkosten müssten dann beim Projekt eingespart werden.
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