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Berlin: (hib/HLE/MIK) Der Auftragseingang im deutschen Schiffsbau ist im Vergleich zu den Boomjahren weiterhin gering. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/4321) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion (17/4078) mitteilt, konnten die deutschen Werften in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 13 Bauaufträge für Seeschiffe im Wert von 428 Millionen Euro akquirieren. Im Vergleich zum Krisenjahr 2009, als der Auftragseingang für das ganze Jahr 475 Millionen Euro betragen habe und die Zahl der Auftragsstornierungen sehr hoch gewesen sei, ”ist dies zumindest eine leichte Verbesserung“, schreibt die Regierung. Der aktuelle Auftragsbestand der deutschen Werften sei Ende September 2010 auf 75 Schiffe im Wert von 6,6 Milliarden gesunken. In diesen Zahlen seien allerdings die großen Neuaufträge für den Bau von Kreuzfahrtschiffen noch nicht enthalten.
Der Weltmarktanteil der deutschen Schiffbauindustrie sei von 3,1 Prozent im Jahr 2001 auf 1 Prozent im Jahr 2009 gesunken, teilt die Bundesregierung unter Berufung auf Zahlen des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik mit. Die Zahl der Beschäftigten sank in dem Zeitraum von 25.583 auf 18.700. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hätten 6 Schiffbauunternehmen mit sieben Betrieben Insolvenz anmelden müssen. Davon seien 3.400 Beschäftigte betroffen gewesen. Einige der Werften würden mit stark verringertem Personal fortbestehen.
Die Bundesregierung kommt zu dem Schluss, dass die deutschen Werften über ein gutes Potenzial verfügen würden, in einem freien sowie fairen Wettbewerb zu bestehen. ”Die deutschen Werften stehen für gesicherte und hohe Qualität, Flexibilität, Termintreue und Kostenoptimierung über die gesamte Lebensdauer eines Schiffes“, lobt die Regierung. Die Werften seien bei hochkomplexen Schiffstypen wie Fahrgastschiffen, Mega-Yachten, RoRo- und Ro-Pax-Schiffen erfolgreich im Markt. Interessante neue Marktbereiche seien Schiffe für die Errichtung und Wartung von Offshore-Windenergieanlagen oder eisgängige Schiffe für Polargewinne.
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