Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > September 2011 > Umweltministerium informiert Ausschuss über Strahlenwerte in Gorleben
Drei Experten des Umweltministeriums standen den Abgeordneten Rede und Antwort. Eingangs betonten sie, dass das Umschichten der Behälter in Gorleben „reine Sicherheitsmaßnahmen“ sind; es hätte keinen Zusammenhang mit den erhöhten Messwerten gegeben. Der Betreiber habe „Überwachungspflichten“, deshalb führe er regelmäßig Strahlenmessungen durch.
Eine Abgeordnete der SPD-Fraktion erkundigte sich nach den unterschiedlichen Messverfahren. Ergänzend wollte ein CDU-Abgeordneter wissen, ob und welche Messungen repräsentative Ergebnisse liefern. Zudem fragten er sowie eine Abgeordnete der Linksfraktion nach weiteren Details der unterschiedlichen Verfahren. Daraufhin erteilten die Experten Auskunft zu den Messmethoden mit Festkörperdosimetern und Neutronendosimetern. Die Messungen werden ihrer Aussage nach mit Dosisleistungsmessgeräten durchgeführt, welche die Strahlung in der Einheit Millisievert pro Stunde (mSv) messen.
Ein FDP-Abgeordneter stellte die zentrale Frage: „Warum gibt es unterschiedliche Messergebnisse?!“ Und fügte hinzu: „Das ist verwirrend!“. „Je länger ich messe, desto genauer ist das Ergebnis“, antwortete darauf einer der Experten des Umweltministeriums.
Anlass der Frage waren Medienberichte über eine erhöhte Strahlung in Gorleben denen zufolge das zulässige Höchstmaß an Strahlung für das aktuelle Jahr bereits frühzeitig erreicht werden würde. Die Experten hingegen erteilten Auskunft, dass neuen Messungen zufolge der aktuelle Strahlenwert nicht wie zuerst angenommen 0,27 mSv, sondern lediglich 0,23 mSv betragen würde. Zulässig sind 0,3 mSv pro Jahr.
Die Grünen-Fraktion erkundigte sich schließlich konkret nach den Konsequenzen für einen anstehenden Atommülltransport nach Gorleben, für den Fall, dass die Strahlenwerte im Zwischenlager zu hoch sind. Die Experten antworteten, dass die Behälter, die Material aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage in La Hague beinhalten, bereits in Frankreich von deutschen Behörden überprüft werden. Auf Basis aller Fakten müsse dann eine Entscheidung getroffen werden. Die elf Castoren, welche bereits diesen Herbst von Frankreich nach Gorleben gebracht werden sollen, würden bereits fertig verladen bereit stehen, sagten die Experten. Eine Entscheidung werde bis Ende Oktober getroffen werden.
Trotz regen Interesses seitens der Ausschussmitglieder musste die Expertenbefragung aus zeitlichen Gründen nach rund 45 Minuten beendet werden.
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