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Für Touristen wie für Berliner ist sie eine Attraktion: Die Kuppel des Reichstagsgebäudes lockt gerade in den Sommermonaten wieder Tausende Besucher an. Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes können kostenlos besichtigt werden und sind für angemeldete Besucher täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 22 Uhr. Pro Einlass (jede Viertelstunde) können bis zu 25 Besucher angemeldet werden. Dachterrasse und Kuppel können jedoch vom vom 23. bis 27. Juli wegen Reinigungs- und Wartungsarbeiten nicht besichtigt werden.
Für eine Terminanfrage steht ein Online-Formular zur Verfügung, eine Anmeldung von Einzelpersonen oder Gruppen ist aber auch per Fax (030/227-36436) oder per Post (Deutscher Bundestag, Besucherdienst, Platz der Republik 1, 11011 Berlin) möglich. Eine telefonische Anmeldung ist nicht möglich.
Touristen, die nur die Kuppel besichtigen möchten, können sich persönlich in der Serviceaußenstelle des Besucherdienstes gegenüber dem Reichstagsgebäude an der Scheidemannstraße anmelden. Bei freien Platzkapazitäten werden dort bis zu zwei Stunden vor dem Besuchstermin personenbezogene Zutrittsberechtigungen ausgestellt. Es ist auch möglich, einen Besuchstermin für die nachfolgenden zwei Tage zu erhalten. Mittel- und langfristige Anmeldungen werden in der Serviceaußenstelle nicht entgegengenommen.
Für die spontane Anmeldung werden folgende Angaben benötigt: Name, Vorname und Geburtsdatum. Die Zutrittsberechtigungen sind personengebunden und können nicht übertragen werden. Eine Personenidentitätsüberprüfung erfolgt sowohl beim Ausstellen der Zutrittsberechtigungen als auch beim späteren Passieren des zentralen Eingangs für Besucher.
Die Serviceaußenstelle ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet.
Auf der Dachterrasse angekommen, begleitet die Besucher ein elektronischer Führer, der sogenannte Audio-Guide, über die Dachterrasse und durch die Kuppel. So erhalten sie in 20 Minuten Informationen über das Reichstagsgebäude, den Deutschen Bundestag und die Sehenswürdigkeiten Berlins, die gerade ins Blickfeld rücken.
Die Geräte gibt es auf der Dachterrasse in zehn Sprachversionen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Polnisch, Russisch, Türkisch und Niederländisch.
Seit nunmehr zwei Jahren gibt es auch eine Audio-Guide-Version für Kinder. Es ist ein Hörspiel mit den Figuren der bekannten Kindersendung "Bernd das Brot": Bernd das Brot, Briegel der Busch und Chili das Schaf.
Sie erleben im Bundestag bunte Abenteuer und vermitteln auf spielerische Art und Weise den jüngsten Besuchern Wissen über das Parlament, die Arbeit der Abgeordneten, das Reichstagsgebäude und die Sehenswürdigkeiten von Berlin-Mitte.
Seit diesem Sommer gibt es auch einen deutschsprachigen Audio-Guide für blinde Kuppelbesucher. Wichtige Gebäude, die beim Kuppelgang für Sehende zu erkennen sind, werden in Aussehen und Funktion beschrieben, zum Beispiel das Bundeskanzleramt und die Bundestagsbauten. Der ausführliche Text umfasst 45 Minuten im Vergleich zu 20 Minuten beim herkömmlichen Audio-Guide.Â
Dazu werden für blinde Kuppelbesucher Umhänge-Tastkoffer mit elf Tastreliefs ausgewählter Objekte wie Reichstagsgebäude, Bundeskanzleramt oder Brandenburger Tor bereitgestellt. Um die Gebäude besser verorten zu können, gibt es ergänzend ein Umgebungsrelief. Dadurch erhalten die Nutzer eine plastische Vorstellung davon, wie diese Gebäude aussehen.
Eine weitere Variante der Barrierefreiheit auf der Kuppel stellt der neue Video-Guide für Gehörlose dar. Beim Gang auf der Rampe wird an bestimmten "Schleifen" das Abspielen eines Films ausgelöst. Angekündigt wird dies durch ein Vibrieren des Geräts, ähnlich wie bei einem Handy. Die Nutzer haben die Möglichkeit, den Film anzuhalten und auch vor- und zurückzuspulen.
Insgesamt 24 Filme umfasst der Video-Guide. In den Filmen informiert ein selbst gehörloser Moderator in Gebärdensprache über die Sehenswürdigkeiten, die von der jeweiligen Stelle aus zu erblicken sind.
Der Besucherdienst des Bundestages bietet in der sitzungsfreien Zeit verschiedene 90-minütige Führungen durch die Parlamentsgebäude für Gruppen bis 25 Personen an. Führungen finden täglich ab 10.30 Uhr, 13.30 Uhr, 15.30 Uhr und 18.30 Uhr statt.
Ferner bietet der Besucherdienst 90-minütige Führungen mit dem Schwerpunkt Parlamentsgeschichte für Gruppen bis 20 Personen ab 9 Uhr, 10.30 Uhr, 12 Uhr, 13.30 Uhr und 15 Uhr an.
Führungen für Familien mit Kindern zwischen sechs und 14 Jahren werden samstags ab 10 Uhr, 12.30 Uhr und 14.30 Uhr, sonntags und gegebenenfalls feiertags ab 10 Uhr und 12.30 Uhr angeboten.
Die Teilnahme an den Angeboten des Besucherdienstes des Deutschen Bundestages ist kostenlos. Sie können sich telefonisch informieren unter 030/227-32152 oder 030/227-35908. Eine Anmeldung ist außerdem ganz leicht im Internet möglich: https://www.bundestag.de/besuche/besucherdienst/
In eine große Lichtspielbühne verwandelt sich das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Berliner Parlamentsviertel allabendlich in der Zeit vom 28. Juni bis zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2012. Täglich findet mit Einsetzen der Dunkelheit eine Film-, Licht- und Tonprojektion an der Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses an der Spree statt.
Der halbstündige Film trägt den Titel "Dem deutschen Volke — Eine parlamentarische Spurensuche. Vom Reichstag zum Bundestag". Er zeigt die Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland und des Berliner Reichstagsgebäudes.
Kunst- und Architekturführungen finden immer samstags und sonntags statt. Im Reichstagsgebäude beginnen sie um 11.30 Uhr, im Paul-Löbe-Haus- und im Jakob-Kaiser-Haus um 14 Uhr und um 16 Uhr und im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus um 12 Uhr und um 14 Uhr.
Auf Anfrage sind Führungen für mindestens sechs und höchstens 25 Teilnehmer in folgenden Sprachen möglich: Dänisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch.
Auch zu den Führungen im Bundestag gibt es in der Mediathek des Parlamentsfernsehens einen eigenen Filmbeitrag.
Besucher können an einem Vortrag auf der Tribüne des Plenarsaals teilnehmen. In diesen 45-minütigen Vorträgen wird Wissenswertes über Aufgaben, Arbeitsweise und Zusammensetzung des Parlaments sowie über die Geschichte und Architektur des Reichstagsgebäudes vermittelt. Die Vorträge beginnen jeweils zur vollen Stunde. Im Anschluss an den Vortrag ist ein individueller Kuppelbesuch möglich.
Vorträge können die ganze Woche von 9 Uhr bis 18 Uhr gehört werden. Jeden Dienstag ist es möglich, den Vortrag ab 12 Uhr in Englisch und ab 13 Uhr in Französisch zu hören.
Auf der Dachterrasse befindet sich auch das Dachgartenrestaurant, das täglich von 9 Uhr bis 16.30 Uhr und von 18.30 bis 24 Uhr geöffnet hat.
Gäste, die bereits reserviert haben, gelangen über den Eingang rechts unterhalb des Westportals (West C) zum Dachgartenrestaurant. Plätze können telefonisch unter 030/22 62 99 33 oder per E-Mail an kaeferreservierung.berlin@feinkost-kaefer.de reserviert werden.
Schwarz-weiß-Zeichnungen eines berühmten Altargemäldes, Szenen aus dem Bundestag, eine Installation aus Linien, die einen ganzen Raum einnimmt: In der Ausstellung "Neue Linien" präsentiert der Bundestag Grafiken von zwölf zeitgenössischen Künstlern, die seit 2007 für die Kunstsammlung des Bundestages erworben wurden.
Bis zum 9. September 2012 werden die Werke im Kunst-Raum im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gezeigt, die später in den für die Öffentlichkeit schwer zugänglichen Abgeordnetenbüros hängen werden. Darunter sind Arbeiten unter anderem von Stephanie Backes, Matthias Beckmann, Edgar Knobloch und Sonja Weber. Der Kunst-Raum kann über den Zugang über die Spree-Uferpromenade am Schiffbauerdamm erreicht werden. Die Öffnungszeiten sind jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Bis zum 31. August können Kunstinteressierte die Ausstellung "In meinem eigenen Lande" der Malerin und DDR-Dissidentin Annemirl Bauer (1939-1989) besichtigen, die im neben dem Kunst-Raum gelegenen Mauer-Mahnmal des Bundestages ebenfalls im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus stattfindet. Annemirl Bauer war eine der ungewöhnlichsten Malerinnen in der DDR. Ausgebildet an der Kunsthochschule Weißensee, folgte sie zunächst dem sozialkritisch und expressiv orientierten Realismus ihrer Mutter Tina Bauer-Pezellen.
In der Auseinandersetzung mit dem Grenzregime und den patriarchalischen Strukturen der DDR wurde sie bald systematisch marginalisiert, ausgegrenzt und bespitzelt. Sie nahm ein Leben nahe der Armut in Kauf und arbeitete systematisch an einer ihrer unbeugsamen Haltung gemäßen künstlerischen Formensprache. Sie starb im August 1989, kurz vor dem Fall der Mauer — und fiel so erneut aus der öffentlichen Wahrnehmung (Kontakt: kunst-raum@bundestag.de).
Öffnungszeiten sind jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Zugang zum Kunst-Raum erfolgt über die Freitreppe an der Spree-Uferpromenade (Schiffbauerdamm).
An die Schicksale der Opfer der Berliner Mauer erinnert das Mauertoten-Gedenkbuch im Mauer-Mahnmal. Die Biografien der Mauertoten sind vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer (Projektleiter Hans-Hermann Hertle und Maria Nooke) erforscht und als Buch unter dem Titel "Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961-1989" als biografisches Handbuch" im Ch. Links Verlag herausgegeben worden. Die Kurzfassungen der Biografien für das Mauertoten-Gedenkbuch hat Maria Nooke bearbeitet.
Die biografischen Texte beschreiben die Schicksale jener 14 Menschen, die im unmittelbaren Umfeld des Spreebogens zu Tode gekommen sind. Im Mauer-Mahnmal ist seit dem 13. August 2011, dem 50. Jahrestag des Mauerbaus, eine Toninstallation zu hören.
Die ständige historische Ausstellung des Deutschen Bundestages kann von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr im Deutschen Dom am Berliner Gendarmenmarkt besichtigt werden.
Unter dem Titel "Wege - Irrwege - Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland" werden seit 2002 vor allem jene historischen Epochen vorgestellt, in denen maßgebliche Grundlagen für die liberale politische Ordnung der Bundesrepublik gelegt wurden.
Kostenlose halbstündige Führungen für Einzelbesucher und Gruppen bis zehn Personen werden zwischen 11 und 17 Uhr alle 30 Minuten zu ausgewählten Themen der Ausstellung angeboten, nach Rücksprache auch in Englisch und Französisch. Zusätzlich stehen kostenlose Audio-Guides in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch zur Verfügung.
Gruppen zwischen zehn und fünfzig Personen müssen sich vorher anmelden (Telefon: 030/227-30431 oder 030/227-30432, Fax: 030 227-30438, E-Mail: historischeausstellung@bundestag.de).
Das Reichstagsgebäude in Berlin erreicht man am besten zu Fuß von folgenden Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs:
Der Eintritt zu den genannten Ausstellungen sowie zur Kuppel des Reichstagsgebäudes ist frei. (vom/ah/eis)