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Kunstwerk "Steht und Fällt" von Antony Gormley © DBT/studio kohlmeier
Das Jakob-Kaiser-Haus, das Haus der Fraktionen, hebt sich schon von seiner Struktur her augenfällig gegen das Paul-Löbe-Haus ab. Dieses von einem einzigen Architekten gestaltete Gebäude entwickelt sich als Teil des "Bandes des Bundes" linear vom Bundeskanzleramt über die Spree hinweg zum Marie-Elisabeth-Lüders-Haus hin. Infolgedessen mussten die Künstler, die für das Paul-Löbe-Haus Projekte entwarfen, auf diese dynamische Linearität und die rhythmische Aneinanderreihung der Außenhöfe einfühlsam antworten.
Hingegen ist das Jakob-Kaiser-Haus ein Komplex von acht einzelnen Häusern, zu denen noch mehrere Altbauten gehören. Jeweils vier Häuser gruppieren sich zu beiden Seiten der Dorotheenstraße. Jeweils zwei dieser Häuser wurden von einem Architektenteam in der speziell ihm eigenen Architektursprache gestaltet.
Die Kunstsachverständigen, Professor Dr. Manfred Schneckenburger, Rektor der Kunstakademie in Münster, und Dr. Evelyn Weiss, stellvertretende Direktorin des Museums Ludwig in Köln, entwickelten daher auf der Grundlage dieser Differenziertheit ein Kunst-am-Bau-Konzept, das im Einklang mit der jeweiligen Architektursprache jeden Gebäudekomplex künstlerisch ebenso differenziert akzentuiert.