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"Alle Jahre wieder", so beginnt ein Weihnachtslied von Wilhelm Hey und Friedrich Silcher aus dem 18. Jahrhundert. Alle Jahre wieder ist auch das Motto des Vereins "Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung", der auch in diesem Jahr einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum an den Bundestag übergeben hat. Der Baumschmuck aus Holz wurde von der Lebenshilfe-Werkstatt Mittleres Erzgebirge in Marienberg gefertigt. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat ihn am Donnerstag, 26. November 2009, im Ostfoyer des Reichstagsgebäudes entgege genommen.
Musikalisch eingestimmt wurden die zahlreichen Gäste, zu denen auch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sowie der Weihbischof von Augsburg, Dr. Anton Losinger, zählten, von Familie Zilske. Martina Zilske, Musiklehrerin aus Leichlingen in Nordrhein-Westfalen, und ihre Adoptivtöchter Marie (11) und Lily (9), die beide das Down-Syndrom haben, spielten mit Blockflöten und Schlaginstrumenten das Weihnachtslied: "Es ist für uns eine Zeit angekommen...".
"Ich möchte mich ausdrücklich bei den Mädchen Lily und Marie bedanken, die uns mit ihrer Musik einen große Freude bereitet haben", sagte Katrin Göring-Eckardt. "Es erinnert uns in diesem Hause daran, dass es Menschen gibt, die unsere Unterstützung brauchen. Wir werden uns bis Weihnachten täglich an diesem wunderbar geschmückten Baum erfreuen", sagte die Grünen-Politikerin.
In seiner Rede dankte der Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Robert Antretter, den Politikern für ihre bisherige Unterstützung und besonders dafür, dass der Bundestag bereits am Ende der zurückliegenden Legislaturperiode die UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen ratifiziert hat.
Robert Antretter bat in seiner kurzen Rede aber auch darum, die Politik solle an die "vielen tausend Zivildienstleistenden denken, die in der Behindertenhilfe die hauptamtlichen Mitarbeiter tatkräftig unterstützen. Die Verkürzung der Wehrdienstzeit und damit auch der Zivildienstzeit auf sechs Monate wird in unseren Einrichtungen und Diensten große Probleme verursachen".
Anstetter machte folgenden Vorschlag: "Die Politik sollte Zivildienstleistenden die Möglichkeit einräumen, direkt im Anschluss an den Zivildienst einen Freiwilligendienst wie das Freiwillige Soziale Jahr unter Anrechnung der Zivildienstzeit zu absolvieren und dies in gleicher Weise zu finanzieren wie den Zivildienst. In diesem Zusammenhang wünschen wir uns sehr, dass auch unser Berufsvorbereitendes Soziales Jahr endlich als Freiwilligendienst anerkannt wird."
Am Ende übergaben die behinderten Mitarbeiter des Lebenshilfe-Werks Mittleres Erzgebirge den geschmückten Weihnachtsbaum der Lebenshilfe an die Vizepräsidentin. Martina Zielske und Ihre Töchter Lily und Marie musizierten noch einmal zur Freude der Anwesenden, und alle zusammen sangen das Lied: "Wir sagen Euch an, den lieben Advend. Nun kann die Weihnachtszeit kommen."