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Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU) hat den am Freitag, 10. Juni 2011, im Alter von 86 Jahren verstorbenen Künstler Bernhard Heisig gewürdigt: "Mit Bernhard Heisig haben wir einen der ganz Großen der bildenden Kunst verloren. Seine Werke aber bleiben", schreibt Lammert in einem Kondolenzbrief an die Witwe des Malers. "Bernhard Heisig steht für eine wahrhaft deutsch-deutsche Biografie", schreibt Lammert. "Und er steht für jene Generation, die die Tiefen und Tragödien der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert erlebt und - wohl auch - erlitten hat. Zwei Diktaturen und die Erfahrungen eines mörderischen Krieges haben ihn geprägt - sein künstlerisches Werk erzählt immer wieder davon".
In diesem Kontext würdigt Lammert umfassend das großformatige Werk "Zeit und Leben", das Heisig für den Deutschen Bundestag geschaffen hatte.
Es sei "eine aufwühlende Abfolge traumatischer deutscher Geschichtsbilder, und doch Ausdruck einer Sehnsucht, dass die Irrungen und Wirrungen deutscher Geschichte nunmehr überwunden sein mögen", schreibt der Bundestagspräsident über das Werk, das er zu den "herausragenden Erwerbungen unserer parlamentarischen Kunstsammlung" zählt.
Heisig wurde 1925 als Sohn des Malers Walter Heisig, der ihn auch ausbildete, in Breslau geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog er nach Leipzig. Er wurde einer der bedeutendsten Maler der DDR und lehrte auch an der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB). Zu seinen Schülern gehörte Neo Rauch, Protagonist der Neuen Leipziger Schule.
1977 stellte Heisig als ostdeutscher Künstler auf der westdeutschen "documenta" in Kassel aus, 1986 porträtierte er Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Nach der Wiedervereinigung heiratete er die Malerin Gudrun Brüne. Seit 1992 lebte das Paar in dem kleinen Dorf Strohdehne im Landkreis Havelland (Brandenburg).(eis/dpa)