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Der Projektleiter des "Humboldt-Forums" auf dem Berliner Schlossplatz, Martin Heller, hat am Mittwoch, 14. Dezember 2011, in öffentlicher Sitzung dem Ausschuss für Kultur und Medien unter Vorsitz von Professor Monika Grütters (CDU/CSU) Inhalte, Ziele und Zeitplane der geplanten Institution präsentiert. Heller berichtete über die Pläne der Organisatoren, Alt und Neu zu verknüpfen. "Wir haben den Anspruch einen neuen Typus von Museum zu erfinden“, beschrieb der Schweizer Projektleiter die Arbeiten am Humboldt-Forum. Ziel sei es, "einen zeitgenössisch ausgerichteten Kulturbetrieb" in direkter Nachbarschaft zu zahlreichen Kulturgütern und Sehenswürdigkeiten Berlins zu schaffen.
Das "Humboldt-Forum" soll hinter drei rekonstruierten Außenfassaden des Berliner Stadtschlosses entstehen, das im Berliner Stadtteil Mitte wieder aufgebaut werden wird. Das Original-Schloss, dessen erste Bauphase 1443 begonnen hatte, erhielt seine finale Gestalt erst 1854. Nachdem es im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden war, entschied das SED-Regime 1950, das Stadtschloss zu sprengen. An gleicher Stelle wurde zwischen 1973 bis 1976 der Palast der Republik erbaut, der von 2006 bis 2008 abgerissen wurde.
Jetzt soll das Stadtschloss bis 2019 neu errichtet werden. Der Grundstein soll im Sommer 2013 gelegt werden. Bauherr der Anlage sei die Stiftung Preußische Schlösser, sagte Heller; die Gestaltung des Innenraums werde sich die Stiftung mit den Zentral- und Landesbibliotheken Berlins und der Humboldt-Universität teilen. Herzstück des neuen Schlosses solle die sogenannte Agora werden, ein Schauplatz und Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss mit Ausstellungsräumen.
Der Abgeordnete Siegmund Ehrmann von der SPD-Fraktion betonte im Anschluss an die Ausführungen Hellers, dass er den öffentlichen Diskurs über das Schloss und das Humboldt-Forum für notwendig halte, da es schließlich um die Nutzung öffentlichen Raumes gehe.
Wolfgang Börnsen (CDU/CSU) bezeichnete das Projekt als bedeutendes Vorhaben, betonte aber, dass viele Menschen ihm skeptisch gegenüberstünden.
Lukrezia Jochimsen (Die Linke) warf ein, dass die extra als Informationszentrum errichtete sogenannte Humboldtbox lediglich aufgrund ihres gastronomischen Angebots so hohe Besucherzahlen verzeichne.
Der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Wieland lobte die Ausgestaltung der Agora.
Abschließend führte Projektleiter Martin Heller noch aus, dass sich eine zweisprachige informative Internetseite des Projekts momentan im Aufbau befinde. "Beim Wunsch, regelmäßig über den Stand des Projekts informiert zu werden, rennen Sie bei mir offene Türen ein", sagte er.
Die Frage nach den Zielgruppen des Humboldt-Forums wollte Heller allerdings noch nicht beantworten. Seinen Angaben zufolge werden sich die Projektverantwortlichen diese Frage selbst erst in den kommenden Jahren stellen. (ver)
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