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Die festlich geschmückte Hauptstadt zieht gerade über Weihnachten, Silvester und Neujahr Tausende von Besuchern an. Zum Pflichtprogramm gehört für die meisten der Blick von der Reichstagskuppel, dem Publikumsmagneten im Parlamentsviertel.
Seit seiner Wiedereröffnung vor fast elf Jahren hat das Reichstagsgebäude rund 30 Millionen Menschen angezogen. Jährlich besichtigen rund drei Millionen den in den neunziger Jahren von Sir Norman Foster neu gestalteten Bau aus dem Jahre 1894. Durchschnittlich besuchen täglich rund 8.200 Gäste den Bundestag. Vor ihrer Sperrung für den Publikumsverkehr im November 2010 besuchten zwei Drittel davon ausschließlich die Kuppel, pro Tag waren das mehr als 5.000 Menschen.
Terrorwarnungen in den vergangenen Wochen haben dazu geführt, dass der Zugang zur Reichstagskuppel aus Sicherheitsgründen eingeschränkt werden musste. Ein spontaner Kuppelbesuch ist derzeit nicht möglich.
Eine Ausnahme wird gemacht für angemeldete Besucher, die einen Platz im Dachgartenrestaurant des Reichstagsgebäudes reserviert haben, sowie für Gäste, die sich beim Besucherdienst des Bundestages angemeldet haben und ein Angebot des Besucherdienstes in Anspruch nehmen - sei es, dass sie an einer Führung durch das Reichstagsgebäude, an einem Informationsvortrag oder an einer Plenarsitzung des Bundestages teilnehmen. Die nächste Plenarsitzung findet allerdings erst am Mittwoch, 19. Januar 2011, statt.
Nur für diesen Besucherkreis ist es möglich, im Anschluss an den Restaurant- oder Veranstaltungsbesuch in Eigenregie die Kuppel zu besichtigen. Das Dachgartenrestaurant ist am 31. Dezember ab 18.30 Uhr geöffnet. Von Neujahr, 1. Januar 201,1 an, ist es von 18.30 bis 24 Uhr wieder regulär geöffnet.
Gäste mit Reservierung nutzen den Eingang rechts unterhalb des Westportals (Eingang West C). Platzreservierungen sind unter der Rufnummer 030/22 62 99 33 oder per E-Mail unter kaeferreservierung.berlin@feinkost-kaefer.de möglich.
Besucher, die zu einem Vortrag angemeldet sind, nutzen den linken Eingang am Westportal des Reichstagsgebäudes (Eingang West A). Ohne vorherige schriftliche Anmeldung ist die Teilnahme an einem Vortrag oder an einer Führung durch das Gebäude nicht möglich.
Im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus auf der gegenüberliegenden Spreeseite ist noch bis 13. März die Ausstellung "Das Große Welttheater" des Malers Bernhard Heisig zu sehen. Rekonstruiert wird mit Vor- und Nachfassungen, fotografischen Dokumenten und Farbstudien das Werden von Heisigs Werk "Zeit und Leben". Die Ausstellung kann bei freiem Eintritt jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden.
Voraussetzung ist allerdings eine Anmeldung per E-Mail mindestens 24 Stunden im Voraus an die Adresse kunst-raum@bundestag.de. Interessenten sollten die Namen, Vornamen und Geburtsdaten aller Personen angeben, die die Ausstellung besuchen möchten. Sie erhalten eine Bestätigung oder, bei ausgebuchtem Termin, den Vorschlag eines Alternativtermins. Die Führungen beginnen am Haupteingang des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in der Adele-Schreiber-Krieger-Straße 1 in Berlin. Dort muss am Einlass der Ausweis vorzeigt werden.
Im Foyer des Paul Löbe-Hauses, Konrad-Adenauer-Straße 1, können vorangemeldete Gruppen vom 3. bis 7. Januar 2011 die Fotoausstellung "Ästhetik und Politik" besichtigen, deren Thema die deutsche Sportfotografie von 1945 bis 1990 ist.
Diese Zeit des Kalten Krieges war nicht allein davon geprägt, sportliche Höhepunkte für das Publikum dauerhaft festzuhalten. Denn im Wettkampf auf dem Fußballplatz und in der olympischen Arena maßen sich einerseits Athleten, gleichzeitig aber auch rivalisierende Gesellschaftssysteme.
Politiker in Ost und West griffen immer wieder in die Ausgestaltung, die Symbolik oder die Interpretation des Sportgeschehens ein. Die ideologische Aufladung beeinflusste auch das Handwerk der Sportfotografen: Ihre Bilder transportierten, freiwillig oder unfreiwillig, zahlreiche politische Subtexte; sie waren mit tagespolitischen und gesellschaftlichen Bezügen eng verwoben. Das scheinbar harmlose Sportfoto vermittelt somit, neben der Faszination des Sports, gleichzeitig die Konflikte eines Zeitalters.
Zahlreiche Fotokünstler aus Ost und West haben diese bewegten Zeiten im Sport des geteilten Deutschlands überliefert. "Ästhetik und Politik" erzählt auch die Entstehungsgeschichten und politischen Hintergründe ausgewählter Fotografien und stellt die "Köpfe hinter der Kamera" vor.
Öffnungszeiten sind am Montag von 9 bis 16 Uhr, Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und am Freitag von 9 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 030/227-35425 möglich.
1999 erregte Herlinde Koelbl mit ihrer Serie "Spuren der Macht. Die Veränderung des Menschen durch das Amt" großes Aufsehen. Die Porträts von deutschen "Politikern, Wirtschaftsbossen und Medienmachern", die sie über einen Zeitraum von neun Jahren aufgenommen hatte, wurden zum bildlichen Synonym für die Fragen danach, was die Persönlichkeit durch Amt und Einfluss gewinnt und welchen Preis Menschen dafür zahlen.
Die Fotoinstallation "Wille" und "Macht" der Fotografin Herlinde Koelbl, eine Dauerausstellung im Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses, stellt eine Zusammenfassung und Erweiterung der Serie "Spuren der Macht. Die Veränderung des Menschen durch das Amt" der Künstlerin aus dem Jahre 1999 dar.
Die Installation eröffnet inhaltlich und formal neue Perspektiven: Die Fotowände stellen durch einen scheinbar unendlichen "All over"-Fototeppich die gesellschaftliche und auch die zeitliche Eingebundenheit der handelnden Personen heraus. Die Gesamtheit der Porträts stellt eine Bildergalerie demokratischer Entscheidungsträger dar, die über Jahre hinweg den politischen Diskurs in Deutschland wesentlich mitbestimmt haben.
Besucher des Deutschen Bundestages können die Arbeiten von Herlinde Koelbl im Rahmen der Kunst- und Architekturführungen besichtigen. Führungen im Paul-Löbe-Haus in Berlin finden samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils ab 14 und ab16 Uhr statt.
Anmelden kann man sich beim Deutschen Bundestag, Besucherdienst, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Fax: 030/227-30027, E-Mail: Besucherdienst@bundestag.de.
Schließlich ist im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt 1 in Berlin-Mitte die historische Ausstellung des Deutschen Bundestages mit dem Titel "Wege - Irrwege - Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland" zu sehen.
Sie ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, nicht jedoch am Heiligen Abend, 24. Dezember, und an Silvester, 31. Dezember 2010. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei, wie auch die übrigen Informationsangebote des Bundestages kostenlos sind (E-Mail: historischeausstellung@bundestag.de).
Das Reichstagsgebäude ist zu Fuß von folgenden Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs zu erreichen:
Hauptbahnhof: Fernbahnen, Regionalbahnen, S-Bahnen, U-Bahn 55
Friedrichstraße: Regionalbahnen, S-Bahnen, U-Bahn
Brandenburger Tor: S-Bahnen
Reichstag/Bundestag: U-Bahn 55, Buslinien 100, M 85.
Die Internetredaktion des Deutschen Bundestages wünscht allen Besuchern des Berliner Parlamentsviertels und allen Nutzern dieser Webseite frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2011. (vom)