Navigationspfad: Startseite > Dokumente > Archive > 2011 > Garten der Erinnerung
Mindestens 300.000 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wurden europaweit von den Nationalsozialisten ermordet. Weder Gräber noch Grabsteine können heute an sie erinnern. Das Schicksal der Kinder aus dieser Zeit zeigt eine Ausstellung im Berliner Paul-Löbe-Haus des Bundestages vom 28. Januar bis zum 25. Februar 2011: der "Garten der Erinnerung" - 40 Kinderporträts und 40 blühende Apfelbäume der Künstlerin Valentina Pavlova stehen stellvertretend für etwa 10.000 geistig oder körperlich behinderte und sozial benachteiligte Säuglinge und Kinder, die Opfer der NS-"Euthanasie" wurden.
Mit dem Ziel, "lebensunwertes Leben" zu töten, vergriffen sich die Nationalsozialisten an Frauen, Männern und Kindern, die auf medizinische Hilfe und Betreuung angewiesen waren.
Sie waren die ersten Opfer eines Mordprogramms, das bereits mit dem Kriegsbeginn im September 1939 begonnen hatte und zu einer systematischen Ermordung schutzloser Patienten mit den "Euthanasie"-Verbrechen vor allem in den Jahren 1940/41 führte.
Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien entstammen Aktenbeständen der früheren Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Bonn, aus der 257 Mädchen und Jungen in den Tod abtransportiert wurden.
Von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dem Landesverband Berlin des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. gefördert, hat die Künstlerin Valentina Pavlova die Ausstellung entwickelt, die auf Einladung von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert im Deutschen Bundestag gezeigt wird.
Lammert hatte die Ausstellung am 27. Januar im Anschluss an die Gedenkstunde des Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus gemeinsam mit dem Gastredner Zoni Weisz und Valentina Pavlova besichtigt.
Gruppenbesichtigungen sind nach Voranmeldung montags von 9 Uhr bis 16 Uhr, dienstags bis donnerstags von 9 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 9 Uhr bis 14 Uhr möglich.
Termine können unter der Rufnummer 030/227-35425 oder der E-Mail-Adresse thomas.karisch@bundestag.de vereinbart werden. (eis)