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SPD und Linke wollen die Berufsperspektiven junger Wissenschaftler verbessern. © pa/Bildagentur online
Der Bundestag diskutiert über die Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gegenstand der Debatte am Donnerstag, 22. September 2011, sind je ein Antrag der SPD-Fraktion (17/6336) und der Fraktion Die Linke (17/6488), die im Anschluss an die zuständigen Ausschüsse überwiesen werden. Während sich die SPD-Fraktion in ihrer Vorlage für eine Personaloffensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausspricht, möchte die Linksfraktion gegen die Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft vorgehen. Für die Aussprache sind 75 Minuten vorgesehen, sie beginnt um 10.25 Uhr.
Nach dem Willen der SPD-Fraktion soll die Personaloffensive an den Hochschulen unter anderem 2.500 zusätzliche Professuren bis 2020 und 1.000 zusätzliche Juniorprofessuren bis 2015 beinhalten. Außerdem soll der Frauenanteil in den Führungsgremien der Hochschulen auf mindestens 30 Prozent bis 2015 und 40 Prozent bis 2020 gesteigert werden.
Zusätzlich sollen die Kinderbetreuungsangebote „zur besseren Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere" ausgebaut werden. Zur Finanzierung der Personaloffensive möchte die Fraktion die Bundesförderung an der zu erwartenden erhöhten Studiennachfrage anpassen.
Zudem möchten die Abgeordneten die Hochschulen verpflichten, den Anteil des unbefristet beschäftigten wissenschaftlichen Personals zu erhöhen. „Der Trend zu befristeten Beschäftigungen in der Wissenschaft trägt bei den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besonders stark zur negativen Wahrnehmung ihrer Karrierechancen bei", heißt es zur Begründung.
Auch die Fraktion Die Linke möchte befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft eindämmen. Durch die zunehmende Befristung und Verkürzung der Verträge an Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten verliere dieses Berufsfeld an Attraktivität, begründen die Abgeordneten ihre Initiative. 2009 waren nach Angaben der Fraktion 83 Prozent der hauptberuflich angestellten Wissenschaftler befristet beschäftigt, mehr als die Hälfte dieser Verträge lief weniger als ein Jahr.
Die Abgeordneten fordern daher, das Wissenschaftszeitvertragsgesetz zu überarbeiten. Dort soll unter anderem eine Mindestvertragslaufzeit für wissenschaftliche Mitarbeiter von einem Jahr festgelegt werden. Darüber hinaus verlangt die Fraktion, die Vertragslaufzeiten an die Dauer der Qualifizierungsphase beziehungsweise an die Förderdauer der Projekte zu binden.
Um die familienpolitische Komponente des Gesetzes zu stärken, strebt die Fraktion an, den Anspruch auf Verlängerung der Befristungshöchstdauer über zwölf Monate hinaus bei Betreuung von Kindern rechtsverbindlich festzulegen. (tyh)