Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Juni 2011 > Handwerk hat zur Überwindung der Wirtschaftskrise beigetragen
Zur Lage des Handwerks schreibt die Regierung, seit 2005 seien die Umsätze der Betriebe von 456 auf rund 492 Milliarden Euro im letzten Jahr gestiegen. Der Beitrag des Handwerks zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung sei in diesem Zeitraum mit 8,6 Prozent konstant geblieben. Auch die Beschäftigung im Handwerk sei seit 2005 weitgehend stabil und könne 2011 auf 4,755 Millionen zunehmen (2010: 4,730 Millionen). Zu den einzelnen Handwerksbereichen heißt es, die Ausbauhandwerke, das handwerkliche Bauhauptgewerbe sowie die Gesundheits- und Lebensmittelhandwerke hätten Umsatz-zuwächse zu verzeichnen. Ungünstig hätten sich dagegen Umsätze und Beschäftigung in personenbezogenen Dienstleistungshandwerken wie dem Friseurhandwerk entwickelt.
Die Novellierung der Handwerksordnung mit zahlreichen jetzt zulassungsfreien Handwerken hat nach Angaben der Bundesregierung zu einem Zuwachs der Zahl der Ausbauhandwerke geführt. So sei die Zahl der eingetragenen Fliesenleger seit 2004 von 25.545 auf 59.352 gestiegen. Dass die Zahl der gewerblichen Handwerksbetriebe ebenfalls gestiegen sei, liege an den stark gestiegenen Betriebszahlen im Gebäudereinigungshandwerk. Rückläufig seien die Betriebszahlen in den Lebensmittelhandwerken. ”Während das Fleischerhandwerk absolut schrumpft, nimmt zwar auch die Zahl der Bäckerbetriebe ab, allerdings bei einer gleichzeitig steigenden Zahl von Filialen“, heißt es in der Antwort.
Inzwischen würden rund 20 Prozent der Betriebe von Frauen geführt, schreibt die Regierung. Der Anteil der Frauen an Meisterprüfungen habe 1994 noch bei 10,1 Prozent gelegen und habe 2009 19,8 Prozent betragen.
Von den 2010 bundesweit abgeschlossenen 560.000 Ausbildungsverträgen entfielen 155.178 (27,7 Prozent) auf das Handwerk. Die meisten Männer werden in den Berufen Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausgebildet. Frauen werden überwiegend in den Berufen Friseurin, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk und Bürokauffrau ausgebildet. 53,7 Prozent aller neuen Auszubildenden im Handwerk hatten einen Hauptschulabschluss, 34,8 Prozent kamen von der Realschule und 6,3 Prozent besaßen eine Studienberechtigung. Ohne Hauptschulabschluss seien 5,2 Prozent der Berufsanfänger gewesen. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort auf Klagen über Jugendliche, ”die insbesondere Schwierigkeiten in schriftlichen, sprachlichen und rechnerischen Darstellungen haben“. Auch die Partner des Ausbildungspakts hätten darauf hingewiesen, dass Jugendliche die Schule ohne hinreichende Grundbildung verlassen würden.
Zur Lage des Handwerks in den neuen Ländern schreibt die Bundesregierung: ”Das ostdeutsche Handwerk stand im Jahr 2009 doppelt so stark da wie bei der Deutschen Einheit.“ Es gebe inzwischen 179.114 Betriebe (ohne Berlin) und 781.000 Beschäftigte. Sie hätten 2009 einen Umsatz von 75,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit 64.295 Lehrlingen sei die Ausbildungsleistung fast dreimal so hoch wie 1989. Damit bleibe das Handwerk ”eine kraftvolle Stütze für Beschäftigung und Ausbildung und damit eine tragende wirtschaftliche Säule in den neuen Ländern“.
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