Linke fragt nach Umgang mit Munition in Nord- und Ostsee

Umwelt/Kleine Anfrage - 04.10.2012

Berlin: (hib/TVW) Die Fraktion Die Linke ist besorgt über die Auswirkungen einer Freisetzung von kampfmittel- und sprengstofftypischen Verbindungen auf die Meeresumwelt. In einer Kleinen Anfrage (17/10620) weisen die Abgeordneten darauf hin, dass nach dem Zweiten Weltkrieg in Nord- und Ostsee Munition und andere Kampfmittel in großen Mengen versenkt worden seien. „Noch heute gelangt Munition im Zusammenhang mit militärischen Schießübungen der Bundeswehr ins Meer“, kritisiert die Linke. Obwohl eine sukzessive Freisetzung der Wirkstoffe als wahrscheinlich gelte, gebe es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu den ökologischen Folgen.

Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung erfahren, wie viel Altmunition oder Kampfmittel in den letzten fünf Jahren in der Nord- und Ostsee vernichtet oder geborgen worden seien und wie sie sich zu der Forderung von Umweltverbänden verhalte, alternative und risikoärmere Techniken zur Altmunitionsentsorgung in Nord- und Ostsee zu entwickeln. Außerdem will die Linke wissen, welche Studien und wissenschaftlichen Untersuchungen bisher zu den ökologischen Auswirkungen von konventionellen und chemischen Kampfmitteln in Nord- und Ostsee durchgeführt worden seien. Obwohl Kampfmittel grundsätzlich eine latente Gefahr für Menschen darstellten und es immer wieder zu Verletzungen komme, sei die Arbeitsgemeinschaft Bund/Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee (ARGE BLMP) in ihrem Ergebnisbericht „Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer – Bestandsaufnahme und Empfehlungen“ vom November 2011 zu dem Schluss gekommen, dass eine Gefährdung strandnaher Küstenbereiche von Nord- und Ostsee unwahrscheinlich sei.

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